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Anatomie der Staatssicherheit - BStU

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36<br />

Abteilung III (Funkaufklärung)<br />

tausch zur operativen Lage im Funkverkehr,<br />

insbes. hinsichtlich <strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong><br />

Bandbreiten HF, VHF und UHF sowie zum<br />

Einsatz neuer technischer Mittel, in die das<br />

IWTE integriert war. Gemeinsam in Angriff<br />

genommen wurde Anfang <strong>der</strong> 1980er Jahre<br />

die »Aktion Pyramide«. Das war ein Technikkomplex<br />

mit UKW-Aufklärungsempfängern<br />

und KW-Empfängern zum Empfang,<br />

zur Klassifizierung und Auswertung von<br />

Sendungen etwa des US-Geheimdienstes<br />

CIA im Zusammenhang mit Kuba und Lateinamerika,<br />

von Verbindungssystemen <strong>der</strong><br />

US-Streitkräfte und Satellitensendungen.<br />

Die Abt. III beteiligte sich aktiv an dem Auf-<br />

und Ausbau bzw. <strong>der</strong> Unterstützung von<br />

Sicherheitsorganen in Län<strong>der</strong>n mit sozialistischer<br />

Orientierung sowie an<strong>der</strong>en befreundeten<br />

Län<strong>der</strong>n und Bewegungen: Hierzu gehörten<br />

u. a. häufig zweiwöchige Erfahrungsaustausche<br />

auf dem Gebiet <strong>der</strong> Funkaufklärung,<br />

z. B. mit Delegationen aus <strong>der</strong> VDR<br />

Jemen o<strong>der</strong> die Entsendung von Beratern/Spezialisten<br />

für Funkaufklärung in die<br />

VDR Jemen.<br />

8. Entwicklung/Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Die Abt. III wurde parallel zur Abt. F (Funkabwehr)<br />

entwickelt. Seit Mitte <strong>der</strong> 1960er<br />

Jahre entstand im Anleitungsbereich des<br />

1. Stellv, GL Bruno BEATER, nach und nach<br />

neben <strong>der</strong> Abt. F ein weiteres System <strong>der</strong><br />

Funküberwachung und Funkaufklärung, die<br />

Abt. III. Es begann im Norden zuerst in <strong>der</strong><br />

BVfS Schwerin (zur Kontrolle interessieren<strong>der</strong><br />

Objekte <strong>der</strong> Bundesmarine und <strong>der</strong> Hafenstädte)<br />

und im Süden in <strong>der</strong> BVfS Karl-<br />

Marx-Stadt im Rahmen <strong>der</strong> Abt. VII/RGS<br />

(Ref. Grenzsicherheit). 15 Daraus wurde 1968<br />

das selbstständige Ref. »I A – Innere Aufklärung«<br />

<strong>der</strong> BVfS Karl-Marx-Stadt gebildet,<br />

das Stützpunkte zur Funkkontrolle im grenz-<br />

15 Der Ltr. des Referates VII/RGS <strong>der</strong> BV KMS,<br />

Günter Münster, wurde dann Ltr. <strong>der</strong> Abt. O <strong>der</strong><br />

BV und wechselte schließlich zur HV A, wo er als<br />

stellv. Ltr. <strong>der</strong> A VII die Funkkontrolle im Raum<br />

Bonn aufbaute.<br />

nahen Raum unterhielt (erst Stützpunkt »Komet«<br />

bei Gutenfürst, dann »Kiefer« bei<br />

Oberwiesenthal). Daher resultiert die Bezeichnung<br />

»Ref. Punktsystem« bzw. »Pünktchensystem«.<br />

Nach und nach entstanden in<br />

weiteren BVfS Referate »Punktsystem«. Eine<br />

erste größere und dem Anschein nach bestandene<br />

Bewährungsprobe für die Funkbeobachtung<br />

stellte die »Aktion Genesung« (Prag<br />

1968) dar.<br />

9. Struktur/Strukturentwicklung<br />

Die Abt. III unterglie<strong>der</strong>te sich über Jahre<br />

hinweg in Unterabteilungen, Referate und<br />

Arbeitsgruppen. 1975 wurde <strong>der</strong> Ltr. <strong>der</strong> UA<br />

III/3 Technik, Maj. Hans JURICH, zunächst<br />

Ltr. des Anleitungsbereichs Technik und<br />

1976 Stellv. STOTS des Leiters <strong>der</strong> Abt. III.<br />

Der bislang stellv. AL III, Oberst Heinz FI-<br />

SCHER, wurde in diesem Zuge Stellv. Operativ.<br />

1982 wies die Abt. III eine SED-PO auf<br />

und unterglie<strong>der</strong>te sich überdies in die AGL,<br />

die Dienstbereiche/Abteilungen 1–15, in Referate<br />

und AG Verbindungsoffiziere, RD mit<br />

RD-Kfz, RD-VD, RD-Wacheinheit, Finanzen,<br />

Nachrichten, Ka<strong>der</strong>, BCD, MS und Sicherheit.<br />

Das FLZ war Teil von DB/Abt. 1.<br />

Die Schule »Bruno Beater« (UA bzw. Abt.<br />

III/4) bildete die erfor<strong>der</strong>lichen Spezialisten<br />

für die Abt. F und III aus. Bis Dezember 1980<br />

wurden 17 operativ-technische Grundlehrgänge<br />

<strong>der</strong> Abt. III durchgeführt. Zur Abt. III<br />

gehörte auch das am 1.10.1973 gebildete Institut<br />

für Wissenschaftlich-Technische Entwicklungen<br />

– IWTE, zeitweise als Abt. III/15<br />

geführt. Es war abgedeckt als Einrichtung<br />

des Ministeriums für Wissenschaft und<br />

Technik <strong>der</strong> DDR in 1170 Berlin-Köpenick,<br />

Köpenicker Str. 325 b. Dem IWTE oblagen<br />

Forschung, Entwicklung und Produktion von<br />

Technik und Baugruppen für funkelektronische<br />

und abhörtechnische Anlagen, darunter<br />

beson<strong>der</strong>s Aufklärungs-, Empfangs-, Analyse-,<br />

Speichertechnik für mobile und stationäre<br />

Anlagen auf dem Territorium <strong>der</strong> DDR,<br />

im Ostblock o<strong>der</strong> dem OG, Entwicklung,<br />

Einrichtung und Wartung von Stützpunkttechnik,<br />

wie Antennen usw. Das IWTE un-

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