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Anatomie der Staatssicherheit - BStU

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die Aufträge für die NVA bzw. sowjetische<br />

Militäreinheiten durchführten,<br />

■ Bearbeitung und ggf. Nutzung des Delegationsverkehrs<br />

nach Westdeutschland bzw.<br />

aus <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland (Betriebe,<br />

Gewerkschaften).<br />

6. Arbeit in und nach dem OG<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Aufgabenstellung; insbes.:<br />

■ Verhin<strong>der</strong>ung von Abwerbungen bzw.<br />

Republikflucht von Spezialisten und Fachkräften,<br />

■ Beschaffung von Unterlagen aller Art<br />

(Wirtschafts- und Industriespionage),<br />

■ in Abstimmung mit <strong>der</strong> HA III und <strong>der</strong><br />

HV A Bearbeitung von »Konzernverbindungen«<br />

zur Verhin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Abwerbung von<br />

Spezialisten bzw. zum Eindringen in Konzernbereiche<br />

zur Beschaffung von Geheimunterlagen<br />

(beson<strong>der</strong>s Neugründungen <strong>der</strong><br />

Flugzeugindustrie im Bundesgebiet als Ersatz<br />

für in <strong>der</strong> SBZ verlorene Stammbetriebe<br />

wie Junkers und Arado),<br />

■ Unterlaufen erster westdeutscher Lieferembargos<br />

(dazu z. B. Bearbeitung <strong>der</strong> mit<br />

kern- und röntgentechnischen Geräten handelnden<br />

Fa. Technopan-Röntgen).<br />

7. Internationale Verbindungen<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Aufgabenstellung<br />

8. Entwicklung/Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Bereits die Herauslösung <strong>der</strong> Aufgabenstellungen<br />

aus dem Zuständigkeitsbereich <strong>der</strong><br />

HA III und die Leitung <strong>der</strong> neuen Abt. VI<br />

durch OSL SWITALA signalisierte eine<br />

gesteigerte Erwartungshaltung hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> zu bearbeitenden Schwerpunktaufgaben<br />

und die Einführung beson<strong>der</strong>er Bearbeitungsformen.<br />

■ Gem. einer Anweisung<br />

v. Februar 1956 waren im Amt für Technik<br />

und im Amt für Kernforschung und Kerntechnik,<br />

den unterstellten Verwaltungen und<br />

Betrieben zur Verhin<strong>der</strong>ung des Eindringens<br />

feindlicher Kräfte und zur Wahrung von<br />

Staatsgeheimnissen sowie zur Organisierung<br />

eines umfassenden Objektschutzes je ein<br />

stellv. Ltr. bzw. stellv. Direktor für Ka<strong>der</strong><br />

Abteilung VI (Forschung, Rüstungsindustrie) 49<br />

und Sicherheitsfragen einzusetzen. Die Besetzung<br />

dieser Stellen war dem MfS vorbehalten.<br />

(Das Amt für Technik, bis 1956 unter<br />

<strong>der</strong> Tarnbezeichnung »Staatliche Verwaltung<br />

für Auftragserteilung«, gehörte als<br />

Rüstungsamt zum Ministerium für Nationale<br />

Verteidigung, leitete die Waffen- und Ausrüstungsbeschaffung<br />

und lenkte zahlreiche<br />

Rüstungsbetriebe.) ■ Die Aufgaben <strong>der</strong><br />

Stellv. für Ka<strong>der</strong> und Sicherheit wurden<br />

1957 ausgeweitet und umfassten u. a. die<br />

Einflussnahme auf die Auswahl von Studenten<br />

für die Fakultät für Flugzeugbau bzw. die<br />

Fakultät für Kernforschung sowie neu hinzukommen<strong>der</strong><br />

Ausbildungsstätten mit Hochschulcharakter.<br />

■ Einige leitende Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> Abt. VI wurden ab 1957 von <strong>der</strong> Tätigkeit<br />

im MfS zugunsten eines Einsatzes in <strong>der</strong><br />

Rüstungs- o<strong>der</strong> Luftfahrtindustrie entbunden.<br />

So kamen 1957 zwei Referatsleiter und zwei<br />

Hauptsachbearbeiter <strong>der</strong> Abt. VI des MfS<br />

Berlin im Amt für Technik des MfNV als<br />

Stellv. bzw. Instrukteure für Sicherheit zum<br />

Einsatz. Der stellv. Ltr. <strong>der</strong> Abt. VI, Maj.<br />

Harti HERRMANN, wechselte im Januar<br />

1958 in die »Verwaltung für Luftfahrtindustrie<br />

Pirna«. Die Stellv. für Ka<strong>der</strong> und Sicherheit<br />

stellten ein Vorabmodell des in den<br />

1960er Jahren eingeführten Systems <strong>der</strong> Sicherheitsbeauftragten<br />

in <strong>der</strong> Industrie und im<br />

Bauwesen dar. Mit <strong>der</strong> Abt. VI des MfS<br />

nahm <strong>der</strong> spätere MfS-Sicherungsbereich<br />

»Wissenschaft und Technik« erste Konturen<br />

an. ■ Der Beschluss zur Auflösung <strong>der</strong> Flugzeugindustrie<br />

<strong>der</strong> DDR vom Frühjahr 1961<br />

betraf etwa 24 000 <strong>der</strong> 28 000 in <strong>der</strong> Flugzeugindustrie<br />

beschäftigten Personen. Zur<br />

Verhin<strong>der</strong>ung von Abwerbungen und Republikfluchten<br />

wurde die »Aktion Technik«<br />

durchgeführt. Der dazu gebildete abteilungsübergreifende<br />

Einsatzstab stand unter Leitung<br />

des Leiters <strong>der</strong> Abt. VI. Dem Einsatzstab<br />

gehörten überdies die zuständigen Referatsleiter<br />

<strong>der</strong> Abteilungen VI des MfS Berlin<br />

bzw. <strong>der</strong> BV Dresden, weitere Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> Abt. VI (Zentrale), ein Referatsleiter <strong>der</strong><br />

Abt. V <strong>der</strong> HV A sowie je ein Mitarbeiter

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