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Anatomie der Staatssicherheit - BStU

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o<strong>der</strong> Betrieben, Führerscheine, Wagenpapiere,<br />

Personalausweise, behördliche Bescheinigungen,<br />

Krankenscheine, Versicherungspolicen,<br />

Bescheinigungen von Handwerks-<br />

und Handelskammern, Arbeitsbücher, Arbeitslosenunterstützungskarten<br />

o<strong>der</strong> Bescheinigungen,<br />

Pässe, Visa-Unterlagen,<br />

■ Fertigung und Anwendung von Spezialtechnik<br />

(Abhörtechnik zur Kontrolle von<br />

Telefongesprächen und drahtlosen Verbindungen<br />

sowie Einsatz von Mikrofonen; Beobachtungstechnik<br />

zum Einsatz in Räumen –<br />

z. B. in Strafvollzugseinrichtungen – und<br />

außerhalb, konspirative Fotografie, Hilfsmaßnahmen<br />

wie Tarnungs- und Markierungsmittel<br />

o<strong>der</strong> Fertigung von Containern),<br />

■ Aufbau <strong>der</strong> Funkfahndung einschließlich<br />

<strong>der</strong> Ausbildung von Fahndungsfunkern, u. a.<br />

in mehrmonatigen Lehrgängen (z. B. Funkerlehrgang<br />

<strong>der</strong> HA S/2 v. 1.5.–30.9.1955),<br />

■ Auf- und Umbau von Fernpeilern,<br />

■ Entwicklung von Nachrichtengeräten,<br />

■ Untersuchungs- und Expertisentätigkeit<br />

unter Nutzung kriminalistischer Mittel und<br />

Methoden wie Daktyloskopie, Trassologie,<br />

Einsatz von Markierungsmitteln, Öffnen von<br />

Verpackungen,<br />

■ Entwicklung und Anwendung von Kontertechnik,<br />

■ Realisierung von Schulungs- und Anleitungsaufgaben.<br />

6. Arbeit in und nach dem OG<br />

Entsprechend <strong>der</strong> Aufgabenstellung<br />

7. Internationale Verbindungen<br />

Insbes. Zusammenarbeit mit dem KGB:<br />

Übernahme sowjetischer Technik und Schulungsmaßnahmen<br />

in <strong>der</strong> UdSSR<br />

8. Entwicklung/Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Ein Teil <strong>der</strong> leitenden Mitarbeiter <strong>der</strong><br />

Abt. S/2 (Funkwesen), wie <strong>der</strong>en Ltr. ZIM-<br />

MERMANN, hatte während des Zweiten<br />

Weltkrieges eine Funkausbildung bzw.<br />

Funkfahndungsausbildung in <strong>der</strong> deutschen<br />

Wehrmacht erhalten – auch in Richtung Partisanenfunkfahndung.<br />

■ U. a. wegen <strong>der</strong><br />

Hauptabteilung S (Sicherung operativer Technik) 347<br />

nicht ausreichenden Anzahl an Mitarbeitern<br />

und Spezialisten wurden Entwicklungs- und<br />

Produktionsaufträge auch an Haftanstalten<br />

(z. B. Lager »X« bei <strong>der</strong> Untersuchungshaftanstalt<br />

des MfS in Berlin-Hohenschönhausen)<br />

vergeben.<br />

9. Struktur/Strukturentwicklung<br />

Die HA S war in drei Abteilungen unterteilt,<br />

die ihrerseits in Referate unterglie<strong>der</strong>t waren:<br />

Abt. S/1 Beobachtungs- und Abhörtechnik,<br />

Abt. S/2 Funktechnik, Abt. S/3 Operative<br />

Technik für die Abwehr und Aufklärung.<br />

■ Die Abt. S/2 entwickelte die technische<br />

Infrastruktur einer Funkabwehr. Dazu wurden<br />

Funkpeilstationen in Berlin (Ref. I), Hohen-Luckow<br />

(Ref. II), und Gotha (Ref. III)<br />

sowie in Berlin eine Funkbeobachtungsstation<br />

aufgebaut. Für die Mitarbeiter des Funkwesens<br />

wurden Lehrgänge an <strong>der</strong> Schule<br />

Potsdam-Eiche ausgerichtet und in Bautzen<br />

eine (Spezial-)Schule <strong>der</strong> HA S aufgebaut.<br />

10. Objekte<br />

Vor allem im Bereich des Dienstkomplexes<br />

Berlin-Hohenschönhausen, Fernpeiler in<br />

Berlin-Johannisthal, Gotha bei Eilenburg,<br />

Hohen-Luckow bei Rostock sowie eine<br />

Schule in Bautzen<br />

11. Unterstellung<br />

Die HA S war erst dem Staatssekretär für<br />

<strong>Staatssicherheit</strong>, WOLLWEBER, unmittelbar<br />

unterstellt, ab Herbst 1953 dem 1. Stellv.<br />

d. Ministers, GL MIEKE, und ab Sommer<br />

1955 dem für Spezialabteilungen zuständigen<br />

Stellv. d. Staatssekretärs, Oberst/GM<br />

Martin WEIKERT.<br />

12. Leiter<br />

Inspekteur Georg ZIMMERMANN (zuvor<br />

Ltr. Abt. XII – Operative Technik; 1/1953<br />

OSL; später Ltr. Abt. F)<br />

13. Entwicklung des Personalbestandes<br />

2/1953: mind. 106 (darunter 36 Frauen – gem.<br />

Attestierungsbefehlen von Anfang 1953)<br />

11/1954: 177 (darunter 55 Frauen)

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