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Anatomie der Staatssicherheit - BStU

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264<br />

Hauptabteilung III (Funkaufklärung und Funkabwehr)<br />

Hauptabteilung III (Funkaufklärung<br />

und Funkabwehr)<br />

1. Bezeichnung<br />

HA III, Hauptabteilung III 37<br />

2. Vorgängereinrichtung<br />

Zusammenführung <strong>der</strong> Funkaufklärung<br />

(Abt. III) und <strong>der</strong> Funkabwehr (Abt. F)<br />

3. Nachfolgeeinrichtung<br />

Ohne Nachfolger<br />

4. Bestandsdauer<br />

1983–1989/Auflösung<br />

5. Aufgaben<br />

Ektronischer Kampf (ELOKA) mit den<br />

Schwerpunkten Funkaufklärung und Informationsgewinnung<br />

(I), Funkabwehr (F), wissenschaftlich-technische<br />

Sicherstellung und<br />

Service <strong>der</strong> technischen Geräte und Anlagen<br />

(T) sowie rückwärtige Sicherstellung (S);<br />

dazu<br />

■ Kontrolle und Überwachung von Funknetzen<br />

und Nachrichtenverbindungen <strong>der</strong> NATO-<br />

Staaten u. a. nichtsozialistischer Län<strong>der</strong> zur<br />

Analyse <strong>der</strong> Funklage in Westeuropa, in den<br />

USA und in potenziellen Krisengebieten, zur<br />

Früherkennung möglicher militärischer und<br />

an<strong>der</strong>er Überraschungsmomente (Frühwarnfunktion)<br />

und zur Gewinnung von Informationen<br />

entsprechend vorgegebener Informationsschwerpunkte,<br />

■ Kontrolle und Überwachung des Äthers im<br />

UKW- und KW-Bereich auf dem Territorium<br />

<strong>der</strong> DDR – aber auch außerhalb <strong>der</strong><br />

DDR: in <strong>der</strong> ČSSR, in Österreich und in <strong>der</strong><br />

Bundesrepublik Deutschland, zur Gewährleistung<br />

<strong>der</strong> Funkhoheit <strong>der</strong> DDR (Feststellung<br />

und Lokalisierung nicht genehmigter<br />

Funkaussendungen), zur Feststellung, Ortung<br />

und Analyse geheimdienstlicher Agen-<br />

37 Siehe auch Schmidt, Andreas: HA III: Funkaufklärung<br />

und -abwehr. Hg. <strong>BStU</strong>. Berlin 2010<br />

(MfS-Handbuch).<br />

tenfunksendungen vom und in das Territorium<br />

<strong>der</strong> DDR und mit ihr verbündeter Staaten<br />

sowie zum Erkennen, Lokalisieren und Liquidieren<br />

automatischer funkelektronischer<br />

Spionagemittel (Sonden, Sensoren) westlicher<br />

Geheimdienste auf dem Territorium <strong>der</strong><br />

DDR,<br />

■ Erkennen von Lücken und Schwachstellen<br />

in den Funk- und Nachrichtenverbindungen<br />

<strong>der</strong> NATO und an<strong>der</strong>er interessieren<strong>der</strong><br />

Staaten,<br />

■ Eindringen in internationale Funknetze<br />

(z. B. Diplomatenfunk <strong>der</strong> verschiedensten<br />

Län<strong>der</strong>),<br />

■ Eindringen in die Funknetze <strong>der</strong> Deutschen<br />

Bundespost und in die Nachrichtennetze<br />

von Sicherheitsdiensten (Polizei, Bundeswehr,<br />

Bundesgrenzschutz, Verfassungsschutz,<br />

BND), auch <strong>der</strong> Richtfunkstrecken<br />

und des öffentlichen beweglichen Landfunks<br />

(Erfassen von Mobilfunkverbindungen) zur<br />

Informationsgewinnung, -aufzeichnung, -speicherung,<br />

-verarbeitung und -auswertung<br />

(1983 Übernahme <strong>der</strong> Aufgaben -V- und -R-<br />

von <strong>der</strong> Abt. 26: Kontrolle des drahtgebundenen<br />

grenzüberschreitenden Fernsprech-<br />

und Fernschreibverkehrs),<br />

■ Gewährleistung von Sicherheit und Geheimhaltung<br />

in den Nachrichtenverbindungen<br />

<strong>der</strong> DDR, einschließlich <strong>der</strong> Abwehr<br />

elektronischer Angriffe, z. B. von Geheimdiensten<br />

gegen Nachrichtenverbindungen<br />

<strong>der</strong> DDR.<br />

6. Arbeit in und nach dem OG<br />

Die Funkaufklärung und Lauschaktionen<br />

richteten sich in erster Linie gegen die Bundesrepublik<br />

Deutschland und die NATO mit<br />

den Schwerpunkten Politik, Militär, Wirtschaft,<br />

Geheimdienst, Informationsgewinnung<br />

zu Personen, Organisationen usw. Dazu<br />

wurden Stützpunkte in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland (Bonn, Köln, Düsseldorf),<br />

in Österreich (Wien) und Belgien (Brüssel)<br />

sowie mehrere in <strong>der</strong> ČSSR eingerichtet und<br />

betrieben.

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