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Anatomie der Staatssicherheit - BStU

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<strong>der</strong> UdSSR in <strong>der</strong> DDR wurde 1978 die Abt.<br />

II/20 gebildet, mit Sitz in <strong>der</strong> Diplomatenetage<br />

im Interhotel »Unter den Linden«.<br />

1980 wurden drei Diensteinheiten des MfS<br />

Berlin als selbstständige Einrichtungen aufgelöst<br />

und die Aufgabenstellungen und Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> HA II zugewiesen. Während die<br />

AG Auslän<strong>der</strong> unter Beibehaltung <strong>der</strong> Bezeichnung<br />

dem für die Bearbeitung <strong>der</strong><br />

»NATO-Staaten« zuständigen Stellv. zugeordnet<br />

wurde, wurde die Abt. XXI und das<br />

BdL II in <strong>der</strong> neugebildeten Abt. II/19 – Sicherung<br />

<strong>der</strong> Außenbeziehungen <strong>der</strong> SED –<br />

zusammengeführt. ■ Im Frühjahr 1983 wurde<br />

die erst wenige Jahre bestehende<br />

Abt. II/10 aufgelöst. Aber noch im gleichen<br />

Jahr entstand eine neue Abt. II/10, die für die<br />

Sicherung von DDR-Auslandsvertretungen<br />

in sozialistischen, befreundeten o<strong>der</strong> nahestehenden<br />

Län<strong>der</strong>n und die Operativgruppen<br />

in sozialistischen Län<strong>der</strong>n verantwortlich<br />

zeichnete. Die Anfang 1983 erfolgte Zusammenlegung<br />

<strong>der</strong> Abteilungen M und PZF<br />

zur neuen Abt. M hatte keine weiteren Auswirkungen<br />

auf die HA II; GL KRATSCH<br />

blieb weiterhin für die Anleitung <strong>der</strong> Abt. M<br />

verantwortlich. Ende 1983 wurde die bisher<br />

von <strong>der</strong> VRD/AG OS wahrgenommene Aufgabenstellung<br />

<strong>der</strong> politisch-operativen Sicherung<br />

<strong>der</strong> dem MfS nachgeordneten bzw.<br />

vom MfS genutzten Betriebe und Einrichtungen<br />

(VEB SHB, VEB Raumkunst, ITU,<br />

IWTE und Kin<strong>der</strong>einrichtungen des MfS)<br />

<strong>der</strong> HA II übertragen und hierfür die<br />

Abt. II/21 gebildet.<br />

10. Objekte<br />

Die HA II hatte ihren Sitz im Dienstkomplex<br />

Normannen-/Ruschestr. (Haus 2 und 5). Außerdem<br />

verfügte sie über Dienstobjekte<br />

(DO) in Berlin-Karlshorst (Lehndorffstr. 47,<br />

Waldowallee 39 – über dem VP-Revier,<br />

Fritz-Schmenkel-Str. 31–33 und Rheingoldstr.<br />

9/10). Der HA II/20 stand das DO<br />

Glienicke und <strong>der</strong> Wache das DO Behrenstr.<br />

in Berlin-Mitte zur Verfügung. Überdies<br />

waren Struktureinheiten <strong>der</strong> HA II in Berlin-<br />

Mitte im DO <strong>der</strong> HA VI, Am Weidendamm<br />

Hauptabteilung II (Spionageabwehr) 259<br />

2, und im Dienstleistungsamt für ausländische<br />

Vertretungen, Clara-Zetkin-Str. 8, sowie<br />

im DO <strong>der</strong> Abt. Äußere Abwehr <strong>der</strong><br />

HA I in Berlin-Wilhelmsruh, Beethovenstr.<br />

2, untergebracht. Fernerhin verfügte die<br />

HA II über weitere konspirative Objekte in<br />

Berlin und in den Bezirken Rostock (in Kaminke),<br />

Potsdam (in Schulzendorf, Kleinmachnow<br />

und Birkenwer<strong>der</strong> – hier wurden<br />

u. a. »Überläufer« zeitweilig untergebracht/bearbeitet)<br />

sowie Frankfurt/O. (in<br />

Biesenthal, Wandlitz, Kieselwitz und Hönow).<br />

11. Unterstellung<br />

Die HA II war erst GL Erich MIELKE in<br />

seiner Funktion als 1. Stellv. d. Staatssekretärs<br />

und seit 1955 Oberst Bruno BEATER in<br />

seiner Funktion als Stellv., dann 1. Stellv. d.<br />

Ministers für <strong>Staatssicherheit</strong> unterstellt. Als<br />

GO BEATER 1980 aus gesundheitlichen<br />

Gründen die Zuständigkeit für mehrere<br />

Diensteinheiten an Oberst Gerhard NEIBER<br />

abgeben musste, behielt er jedoch u. a. die<br />

Zuständigkeit für die Spionageabwehr<br />

(HA II und die Abteilungen M und PZF).<br />

Nach dem Tode von GO BEATER übernahm<br />

Minister MIELKE die Spionageabwehr<br />

und die Postkontrolle in seinen Verantwortungsbereich<br />

und behielt diese auch<br />

nach <strong>der</strong> Strukturreform vom Herbst 1986.<br />

12. Leiter<br />

11/1953–1/1960: Oberst Josef KIEFEL<br />

(dann Ltr. Abt. XXI)<br />

1/1961–2/1976: Oberst Werner GRÜNERT<br />

(2/1970 GM)<br />

2/1976–1989: Oberst Günter KRATSCH<br />

(2/1978 GM; 2/1985 GL)<br />

13. Entwicklung des Personalbestandes<br />

insgesamt<br />

11/1954: 156 (darunter 18 Frauen)<br />

12/1960: 164 (darunter 22 Frauen)<br />

12/1970: 216 (darunter 34 Frauen)<br />

12/1980: 906 (darunter mind. 115 Frauen)<br />

09/1989: 1 433 (darunter 115 Frauen)

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