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Anatomie der Staatssicherheit - BStU

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246<br />

Hauptabteilung I (NVA, Grenztruppen)<br />

7. Internationale Verbindungen<br />

Die HA I war eingebunden in die bi- und<br />

multilaterale Zusammenarbeit <strong>der</strong> Sicherheitsorgane<br />

<strong>der</strong> sozialistischen Län<strong>der</strong>. Die<br />

Zusammenarbeit erfolgte auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

von Abkommen zwischen dem MfS und den<br />

Sicherheitsorganen <strong>der</strong> sozialistischen Län<strong>der</strong><br />

(insbes. UdSSR, Polen, ČSSR) und Spezialabkommen<br />

etwa für das Zusammenwirken<br />

<strong>der</strong> HA I des MfS <strong>der</strong> DDR und <strong>der</strong><br />

3. Hauptverwaltung des KfS <strong>der</strong> UdSSR, die<br />

durch mehrjährige Perspektivpläne unterlegt<br />

wurden. Der im Sommer 1987 von den zuständigen<br />

Leitern unterzeichnete und von<br />

MIELKE bzw. dem Vorsitzenden des KfS<br />

<strong>der</strong> UdSSR, W. M. TSCHEBIKOW, bestätigte<br />

Perspektivplan umfasste die Jahre 1987<br />

bis 1991 und bezog erneut die Verwaltung<br />

<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>abteilungen bei <strong>der</strong> Westgruppe<br />

<strong>der</strong> sowjetischen Streitkräfte (Verwaltung<br />

des KfS <strong>der</strong> UdSSR für die Truppen <strong>der</strong><br />

westlichen Richtungen sowie die Verwaltung<br />

<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>abteilungen des MfS <strong>der</strong><br />

UdSSR bei <strong>der</strong> Baltischen Flotte) mit ein.<br />

Die Vertretung des KfS beim MfS <strong>der</strong> DDR<br />

setzte zur Aufrechterhaltung eines ständigen<br />

Arbeitskontaktes vereinbarungsgemäß einen<br />

Verbindungsoffizier bei <strong>der</strong> HA I ein. ■ Die<br />

HA I beteiligte sich aktiv an dem Auf- und<br />

Ausbau von Sicherheitsorganen in Län<strong>der</strong>n<br />

mit sozialistischer Orientierung sowie an<strong>der</strong>en<br />

befreundeten Län<strong>der</strong>n und Bewegungen:<br />

Hierzu gehörten u. a. häufig zweiwöchige<br />

Erfahrungsaustausche auf dem Gebiet <strong>der</strong><br />

Militärabwehr, z. B. mit Delegationen aus<br />

Äthiopien, <strong>der</strong> VDR Jemen o<strong>der</strong> eine ständige<br />

Einschätzung <strong>der</strong> Sicherheitslage und<br />

daraus resultierende Festlegungen von Maßnahmen<br />

sowie die Vorbereitung und Abstimmung<br />

notwendiger Übereinkünfte, z. B.<br />

mit verantwortlichen Stellen in <strong>der</strong> VR<br />

Moçambique und <strong>der</strong> VR Angola. Eine weitere<br />

Zielstellung betraf die Zusammenarbeit<br />

auch mit den örtlichen Schutz- und Sicherheitsorganen.<br />

Die HA I war auch einbezogen<br />

in Maßnahmen zur Gewährleistung des<br />

Schutzes und <strong>der</strong> Sicherheit von DDR-<br />

Bürgern und Objekten in Entwicklungslän-<br />

<strong>der</strong>n, insbes. auch in Krisengebieten. ■ Zum<br />

Verantwortungsbereich <strong>der</strong> HA I gehörte<br />

auch die Absicherung ausländischer Militärka<strong>der</strong><br />

während <strong>der</strong>en Ausbildung an Einrichtungen<br />

des MfNV – insbes. an <strong>der</strong> OHS <strong>der</strong><br />

Landstreitkräfte »Otto Winzer« in Prora,<br />

Krs. Rügen, <strong>der</strong> OHS <strong>der</strong> Luftstreitkräfte/Luftverteidigung<br />

»Franz Mehring« in<br />

Kamenz, Bez. Dresden, an <strong>der</strong> Militärtechnischen<br />

Schule Bad Düben, Bez. Leipzig (bis<br />

1. Hälfte <strong>der</strong> 1980er Jahre), am Institut für<br />

Fremdsprachenausbildung, IfFA, Naumburg,<br />

Bez. Halle, an <strong>der</strong> Militärmedizinischen Sektion<br />

<strong>der</strong> Ernst-Moritz-Arndt-Universität<br />

Greifswald, Bez. Rostock, an <strong>der</strong> OHS <strong>der</strong><br />

Volksmarine »Karl Liebknecht« in Stralsund,<br />

Bez. Rostock, o<strong>der</strong> an <strong>der</strong> OHS <strong>der</strong><br />

Grenztruppen »Rosa Luxemburg« in Plauen,<br />

Bez. Karl-Marx-Stadt. An die Militärakademie<br />

»Friedrich Engels« Dresden wurden<br />

neben Offiziershörern aus den europäischen<br />

sozialistischen Län<strong>der</strong>n einige wenige Militärka<strong>der</strong><br />

aus Kuba und Vietnam delegiert.<br />

■ Auf Grundlage bilateraler Verträge zwischen<br />

<strong>der</strong> DDR und dem jeweiligen Partnerland<br />

bzw. <strong>der</strong> Bewegung und entsprechenden<br />

Befehlen des Ministers für Nationale<br />

Verteidigung <strong>der</strong> DDR erhielten in den<br />

1980er Jahren Militärka<strong>der</strong> aus Vietnam,<br />

Kuba, Kambodscha, Kongo, Sambia, Libyen,<br />

Simbabwe, Guinea, Syrien, Nicaragua<br />

und Tansania sowie von <strong>der</strong> PLO mehrjährige<br />

Ausbildungen. Beispielsweise sollten an<br />

<strong>der</strong> OHS <strong>der</strong> Landstreitkräfte »Otto Winzer«<br />

in Prora 40 Militärka<strong>der</strong> aus Tansania in <strong>der</strong><br />

Zeit von Oktober 1983 bis August 1988, 10<br />

Militärka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Syrischen Arabischen Republik<br />

in <strong>der</strong> Zeit von 1983 bis 1988 und 20<br />

aus <strong>der</strong> Volksrepublik Guinea in <strong>der</strong> Zeit<br />

von Oktober 1983 bis Januar 1986 eine Ausbildung<br />

erhalten. 290 Militärka<strong>der</strong> aus Syrien<br />

waren von 1983 bis 1988 für eine Ausbildung<br />

an <strong>der</strong> LSK/LV »Franz Mehring« in<br />

Kamenz und 10 weitere in <strong>der</strong> Zeit von 1984<br />

bis 1989 an <strong>der</strong> OHS <strong>der</strong> VM »Karl Liebknecht«<br />

in Stralsund vorgesehen. In einem<br />

Überblicksmaterial des Leiters <strong>der</strong> HA I<br />

v. 5.12.1986 wurden allein im Stellvertreter-

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