Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech
Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech
Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 2 Potenziale<br />
Zur Verwertung von Altholz bestehen folgende Verwertungswege (BAV 2009):<br />
Stoffliche<br />
Verwertung<br />
Energetische<br />
Verwertung<br />
104<br />
Einsatz von Altholz (vorrangig unbehandelte, lediglich mechanisch bearbeitete<br />
Altholzsortimente) in der Holzwerkstoffindustrie, insbesondere bei der Spanplattenherstellung<br />
Einsatz von aufbereiteten Altholzmischsortimenten (Entnahme etwaiger Störstoffe,<br />
Zerkleinerung zu Holzhackschnitzeln, Metallabscheidung) z.B. in Biomasseheizkraftwerken;<br />
Erzeugung von Strom und Wärme unter Substitution<br />
von Primärenergieträgern wie Kohle, Öl, Erdgas; CO2-neutraler Brennstoff<br />
Wiederverwendung Wiederverwendung von Holzpackmitteln, Reparatur von Paletten und Kabeltrommeln<br />
Sonstige Verwertungswege<br />
Biologische/stoffliche Verfahren wie Einsatz von Gebrauchtholz bei der Herstellung<br />
von Kompost, als Zuschlagsstoff für Baumaterialien (Holzbeton) oder<br />
zur synthetischen Produktion von Kraftstoffen; derzeit nur geringe wirtschaftliche<br />
Bedeutung<br />
Eine Beseitigung ist praktisch nur beim PCB-Altholz von Bedeutung.<br />
Kunststoff-Abfälle<br />
Auch bei Kunststoff-Abfällen ist auf Grund der chemischen und physikalischen Eigen-<br />
schaften die Verwertbarkeit gegeben. Grundsätzlich kann zwischen rohstofflichem und<br />
werkstofflichem Recycling unterschieden werden:<br />
• Rohstoffliches Recycling bedeutet Rückführung in den Ausgangsrohstoff, bei<br />
Kunststoffen z.B. in Öl oder Paraffin.<br />
• Werkstoffliches Recycling bedeutet Rückführung in das ursprüngliche Produkt<br />
durch Aufbereitung (aus Kunststoffprofilen werden wieder Kunststoffprofile oder<br />
andere Plastikprodukte).<br />
Mineralfaserabfälle<br />
Im Rahmen der Herstellung von Mineralfasern wird bereits mit produktionsinternen Kreis-<br />
läufen gearbeitet, z.B. für die Rückführung von Fehlproduktionen oder Verschnitt (vgl.<br />
Knopf 1999). Der Öffnung dieser Kreisläufe auch für Abfälle aus dem Rückbau oder aus<br />
Sortieranlagen steht der kaum vermeidbare Gehalt an Fremdbestandteilen und die Not-<br />
wendigkeit entgegen, die chemische Zusammensetzung durch Analysen zu dokumentie-<br />
ren.<br />
Ein alternativer Verwertungsweg für Mineralwolleabfälle besteht im Einsatz als Rohstoff-<br />
komponente bei der Ziegelherstellung. Die Firma Woolrec GmbH 8 hat dazu ein spezifi-<br />
sches Verfahren entwickelt. Dieser Recyclingweg wird beispielsweise im Rahmen der Sa-<br />
nierung des Hochhauses der Deutschen Bank in Frankfurt a. M. genutzt (vgl. Abschnitt<br />
3.4.6, Tab. 3.4-20).<br />
8 Die Firma Woolrec GmbH hat ein Verfahren für die stoffliche Aufarbeitung und Verwertung von Künstlichen<br />
Mineralfasern (KMF) entwickelt, das von dem Unternehmen HIM, Biebesheim, bundesweit vertrieben wird.<br />
Am Standort Braunfels-Tiefenbach wird aus Dämmmaterial aller Art das eingetragene und patentrechtlich<br />
geschützte Produkt WOOLIT® als Vorprodukt für die Ziegelindustrie hergestellt<br />
(www.him.de/service.php/woolrec/?markup=woolrec, retr. 2010).