Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech
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für Bewertungssysteme - für „Umwelt-<br />
management des Bauprozesses“ und<br />
„Umweltqualität von Gebäuden“ - wur-<br />
den Ende 2001 vorgestellt.<br />
Die Umsetzung eines Zertifizierungssy-<br />
stems für Gebäude betrieb die Associati-<br />
on HQE jedoch nicht selbst. Vielmehr<br />
wurde die Organisation AFNOR 39 damit<br />
betraut, mit Ihrer Abteilung AFNOR-<br />
Certification, ein Zertifizierungssystem<br />
unter der Bezeichnung „NF Ouvrage –<br />
Démarche HQE“ aufzubauen. Mit der<br />
Durchführung der Zertifizierung von Ge-<br />
bäuden wurden von AFNOR-Certification<br />
drei Institute beauftragt: CERQUAL, CE-<br />
QUAMI und CERTIVEA, die durch das<br />
technische Überwachungsinstitut CO-<br />
FRAC 40 akkreditiert und geprüft werden.<br />
Für Verwaltungsgebäude wurde die Zer-<br />
tifizierung an CERTIVEA übertragen, ei-<br />
Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 1 Grundlagen<br />
ner eigens dafür neu gegründete Organisation, angehängt an CSTB 41 . 2005 wurde das<br />
Zertifizierungssystem HQE mit der Zertifizierung von Verwaltungsgebäuden - „NF Bâti-<br />
ments Tertiaires – Démarche HQE®“ - gestartet (vgl. http://www.assohqe.org).<br />
Bei der „Démarche HQE®“ wird die Prozessqualität (SMO, „Systeme de Management de<br />
l’Opération“) bei Vorplanung, Entwurf und Ausführung als wesentliche Voraussetzung<br />
gesehen, damit die angestrebte Umweltqualität des Gebäudes (QEB, Qualité Environne-<br />
mentale du Bâtiment) auch erreicht werden kann. Diese wird nach 14 Zielen bewertet (s.<br />
Tab. 1.2-7). Die Ziele werden jeweils nach den speziellen Gegebenheiten der Bauaufgabe<br />
festgelegt. Es gibt drei Bewertungsstufen: sehr gut, (très performant), und gut (perfor-<br />
mant), bei denen jeweils 3 bzw. 4 Ziele verfehlt werden dürfen sowie Standard (base),<br />
wenn insgesamt mehr als 7 Ziele erreicht wurden (s. Abb. 1.2-8, vgl. Fries 2010).<br />
1.2.5 ESI (Economic Sustainability Indicator ESI®)<br />
Quelle: La Qualité Environnementale des Bâtiments,<br />
http://assohqe.org, 03/2010<br />
Abb. 1.2-8: Bewertungsstufen HQE ®<br />
Als Instrument zur Immobilienbewertung bzw. Ergänzung zu der für Renditeliegenschaf-<br />
ten gängigen Discounted Cash-Flow Methode (DCF-Methode) wurde 2007 am CCRS, Cen-<br />
ter for Corporate Responsibility and Sustainability an der Universität Zürich, der CCRS<br />
Economic Sustainability Indicator / ESI® entwickelt (CCRS 2009). Durch das Einbeziehen<br />
von Chancen und Risiken, die sich über längerfristige Zeiträume ergeben können, soll<br />
eine bessere Einschätzung der künftigen Wertentwicklung der Immobilie aufgrund lang-<br />
fristiger Entwicklungen erreicht werden. Ausgehend von der DCF-Methode zur Immobili-<br />
enbewertung wird insbesondere betrachtet, welche Risiken sich im Zeitraum von 10 bis<br />
35 bzw. 40 Jahren in der Zukunft ergeben können. ESI ist ein vergleichsweise wenig<br />
aufwändiges Verfahren, das als Ergänzung herkömmlicher Verfahren zur Immobilienbewertung<br />
gedacht ist. Zur Bewertung zukünftiger Chancen und Risiken werden absehbare<br />
39<br />
AFNOR : Association Francaise de Normalisation, französiches Institut für Normung ; www.afnor.org<br />
40<br />
COFRAC : Comité Français d'Accréditation; www.cofrac.fr<br />
41<br />
CSTB / Centre de la Recherche Scientifique du Bâtiment, das zentrale französisches Bauforschungsinstitut in<br />
Paris ; www.cstb.fr<br />
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