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Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

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Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 2 Potenziale<br />

schen“ Bautenlacke (Kunstharzlacke auf Alkydharzbasis) kommen dagegen auf vier- bis<br />

fünfmal höhere Lösemittelmengen. Der zulässige Anteil organischer Lösemittel der Blau-<br />

er-Engel-Lacke wurde in den 20 Jahren mehrfach deutlich gesenkt. Das Umweltzeichen<br />

für schadstoffarme Lacke hat sich damit in seiner langen Laufzeit als Instrument zur<br />

Markt- und Produktsteuerung bewährt. Als Folge der ständig verbesserten technischen<br />

Qualitätsanforderungen haben sich die ausgezeichneten Produkte zunehmend am Markt<br />

durchgesetzt. Die Produktion wasserverdünnbarer Dispersionslacke, von denen die mei-<br />

sten den Blauen Engel tragen, stieg in Deutschland von 13.000 t im Jahre 1985 auf ca.<br />

92.000 t im Jahre 2006. Die wasserverdünnbaren Bautenlacke haben sich vor allem bei<br />

Heimwerkern durchgesetzt, deren Anteil am Verbrauch bei 70% liegt. Erwartet wird, dass<br />

sie zunehmend auch von professionellen Verarbeitern verwendet werden (UBA 2010).<br />

Gütesiegel „Natureplus“<br />

Seit 2002 wird zudem das Zeichen<br />

„Natureplus“ vergeben.<br />

Die Initiative dazu ging von<br />

einigen Unternehmen des deutschen<br />

Baustoff-Fachhandels 16<br />

aus, die unter Federführung des<br />

Bundesverbands Deutscher<br />

Baustoff-Fachhandel e.V. (BDB)<br />

zu einer Zusammenarbeit mit<br />

Prüfinstituten führte, die sich<br />

mit der Vergabe von Öko-<br />

Labeln im Bauwesen beschäftigt<br />

hatten 17 Kriterien:<br />

Verwendung von mineralischen<br />

Rohstoffen mit ei-<br />

nem Anteil von mindestens<br />

85%;<br />

Gesundheitsverträglichkeit<br />

(Verbot von umweltundgesundheitsbelastenden<br />

Einsatzstoffen);<br />

umweltgerechte Produktion<br />

(Geringer Energieverbrauch,<br />

geringe Emissionen<br />

und Schonung<br />

endlicher Ressourcen)<br />

Abb. 2.4-3: Natureplus Gütesiegel für Tonziegel<br />

. Nach fünf Jahren waren<br />

Qualitätsanforderungen<br />

(Vergaberichtlinien) für rund 30 Produktarten entwickelt und etwa 150 Produkte von einer<br />

bedeutenden Zahl von Herstellern danach zertifiziert. Die Entwicklung der „natureplus“-Zertifizierung<br />

zu Bauprodukten aus nachwachsenden Rohstoffen wurde durch das<br />

BMELV über dessen Projektträger FNR gefördert. Die Zertifizierung erfolgt auf Antrag<br />

gegen Gebühr.<br />

Mit dem natureplus-Qualitätszeichen werden nur nachhaltige Produkte zertifiziert, die zu<br />

mindestens 85% aus nachwachsenden oder nahezu unbegrenzt verfügbaren mineralischen<br />

Rohstoffen bestehen. Gleichzeitig sind die synthetischen Anteile auf das technisch<br />

mögliche Minimum reglementiert. So können einerseits schädliche Emissionen vermieden<br />

und zugleich der Verbrauch fossiler Energieträger und endlicher Ressourcen minimiert<br />

werden. Die Herkunft der Rohstoffe wird kontrolliert und es werden Lebenszyklusanalysen<br />

durchgeführt. Durch Werksbegehungen wird zudem die umweltverträgliche Herstellung<br />

in die Prüfung mit einbezogen. Grenzwerte für Schadstoffe weit über gesetzliche<br />

Anforderungen werden durch ausgewählte Laboratorien überprüft. Voraussetzung für die<br />

Vergabe des Gütesiegels sind zudem die Gebrauchstauglichkeit und Langlebigkeit der<br />

Produkte.<br />

16<br />

hagebau Baustoffhandelskooperation, Soltau; i&m Interpares-Mobau Baustoffhandelskooperation, Karlsruhe;<br />

Bau-Medien-Zentrum (früher mobau Dörr Baustoff-Fachhandel), Düren; Raab Karcher Baustoffhandelskonzern,<br />

Frankfurt; Hornung Naturbaustoff-Fachhandel, Stutensee; Baustoff-Fachhandel Rehbock, Neustadt<br />

a. Rbge. (www.natureplus.org/natureplus/geschichte)<br />

17<br />

eco-Umweltinstitut, Köln; IBO Österreichisches Institut für Baubiologie und Ökologie, Wien; Institut für<br />

Umwelt und Gesundheit (IUG), Fulda; Bremer Umweltinstitut, Bremen; TÜV Süddeutschland (Industrie Service),<br />

München; (www.natureplus.org/natureplus/geschichte)<br />

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