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Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

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Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 1 Grundlagen<br />

Schutz der menschlichen Gesundheit: Verringerung der Schadstoffbelastung der<br />

Atmosphäre und in Innenräumen<br />

Der zweite wesentliche Aspekt der Nachhaltigkeit, der das <strong>Bauen</strong> betrifft, ist der Schutz<br />

der menschlichen Gesundheit; bei der Sicherung der menschlichen Existenz als wesentli-<br />

chem Ziel nachhaltiger Entwicklung steht die Gesundheitsvorsorge obenan (s.o. Tab.<br />

1.1-1). Der allgemeinen Gesundheitsvorsorge dient alles, was zur Verringerung der<br />

Schadstoffbelastung der Atmosphäre beiträgt. Der besonderen gesundheitlichen Vorsorge<br />

dient darüber hinaus der Arbeitsschutz am Bau und für Nutzer und Bewohner der Gebäu-<br />

de eine möglichst umfassende Vermeidung baubedingter Schadstoffe in Innenräumen.<br />

<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Bauen</strong> ist mit Beeinträchtigungen der Gesundheit durch Bautätigkeit und<br />

Bauwesen nicht vereinbar.<br />

Klare Grenzen zwischen unbedenklichen Baustoffen und solchen, die die Gesundheit ge-<br />

fährden, lassen sich aber nicht einfach ziehen. Denn gesundheitliche Auswirkungen durch<br />

den Umgang mit Baustoffen oder deren Emissionen lassen sich oft nur durch aufwändige<br />

wissenschaftliche Analysen ermitteln und erst durch Untersuchungen über längere Zeit-<br />

räume mit belastbaren Daten belegen.<br />

Für solche Untersuchungen bedarf es immer eines Anlasses, eines „Anfangsverdachts“,<br />

der hinreichend konkret sein muss. Zumeist sind es Häufungen von Gesundheitsproble-<br />

men, die mit bestimmten Wirkstoffen oder Umweltbedingungen in Zusammenhang ge-<br />

bracht werden. Insbesondere durch arbeitsmedizinische Studien sind Erkenntnisse zu<br />

gesundheitsschädigenden Folgen im Umgang mit Bauprodukten gewonnen worden. Aber<br />

auch gehäufte Gesundheitsprobleme von Nutzern von Gebäuden können Anlass sein für<br />

Vermutungen, dass die Ursachen in bestimmten Bauprodukten oder konkreten Nut-<br />

zungsbedingungen liegen können. Wissenschaftliche Untersuchungen mit dem Ziel, die<br />

ursächlichen Gefahrstoffe zu ermitteln und ihnen konkrete gesundheitliche Wirkungen<br />

zuzuordnen, sind die Voraussetzung, um Belastungen durch Bauprodukte zu erkennen<br />

und zu vermeiden. Von der ersten Vermutung einer negativen Auswirkung bis zur eindeutigen<br />

Lokalisierung der Ursache in der Exposition einer bestimmten Substanz ist es<br />

aber zumeist ein langer Weg. Die Vorsorge ist aber abhängig von wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritten<br />

und gesicherten Erkenntnissen. Und sie muss nicht zuletzt gegen<br />

wirtschaftliche Interessen auch durchgesetzt werden (vgl. 2.4).<br />

Gesundheitliche Beeinträchtigungen in Innenräumen haben in jüngster Zeit wieder stärkere<br />

Beachtung gefunden, weil zur Vermeidung von Lüftungsverlusten aus energetischen<br />

Gründen die Lüftungsrate in Innenräumen zunehmend nach dem erforderlichen Frischluftbedarf<br />

bemessen und entsprechend reduziert wird. Schadstoffe aus internen Quellen<br />

werden bei geringerem Luftwechsel aber weniger häufig weggelüftet. Emissionen aus<br />

Bauprodukten können sich anreichern und die Belastung erhöhen. Bauprodukte sind aber<br />

keineswegs die einzigen und zumeist nicht die wesentlichen Quellen für Emissionen von<br />

Schadstoffen in Innenräumen. Diese sind so vielfältig wie die Nutzung und Ausstattung<br />

der Räume, wie z.B. Möbel, Arbeitsgeräte, nutzungsbedingte Materialien und - nicht zu<br />

vergessen - Tabakrauch.<br />

Nachhaltigkeit als Perspektive für die Immobilienwirtschaft<br />

Auch in Wirtschaftsunternehmen finden die Themen Klimaschutz, Energieeffizienz und<br />

Nachhaltigkeit zunehmend Eingang in strategische Überlegungen. Wieweit Unternehmen<br />

sich positiv mit diesen Themen auseinandersetzen, hat mit der jeweiligen Einschätzung<br />

von Markt und gesellschaftlichem Umfeld zu tun.<br />

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