Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech
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Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 3 Praxis<br />
3.3.2 Das Bauprojekt<br />
Das Zentrum für Umweltbewusstes <strong>Bauen</strong> (ZUB)<br />
Das „Zentrum für Umweltbewusstes <strong>Bauen</strong> 1<br />
e.V.“ (ZUB) war 1999 als Bindeglied zwischen<br />
angewandeter Forschung und Baupraxis für<br />
die drei Fachbereiche Bauphysik, Experimen-<br />
telles <strong>Bauen</strong> und Technische Gebäudeausrü-<br />
stung des Forschungsschwerpunkts „Umwelt-<br />
bewusstes <strong>Bauen</strong>“ der Universität Kassel als<br />
unabhängige Einrichtung gegründet worden<br />
(s. Abb. 3.3-1). Das ZUB dient einerseits als<br />
Schnittstelle der Forschung zur Praxis, ist<br />
aber über die Mitarbeiter auch in die Lehre<br />
der Universität eingebunden.<br />
Planungsziel: umweltbewusst bauen<br />
Bei der Aufgabenstellung des ZUB verstand es<br />
sich von selbst, dass bei der Konzeption des<br />
Neubaus der aktuelle Kenntnisstand zum<br />
umweltbewussten <strong>Bauen</strong>, insbesondere zu<br />
den Möglichkeiten der Energieeinsparung und<br />
zur effizienten Energienutzung, im gegebenen<br />
Kostenrahmen soweit wie möglich berücksich-<br />
tigt werden sollte (vgl. Ebert/Eßig/Hauser 2010). Dieser Zielsetzung kam entgegen, dass<br />
das Gebäude in das Forschungsprojekt „Solar optimiertes <strong>Bauen</strong>“ des Bundesministeri-<br />
ums für Wirtschaft und Technologie einbezogen werden konnte. Dabei sollte untersucht<br />
werden, wie bei diesem Nichtwohngebäude mit minimalem Energieverbrauch möglichst<br />
behagliche Arbeitsbedingungen zu erreichen waren.<br />
Diese vorrangig energetischen Zielsetzungen wurden durch weitere Vorgaben zum nach-<br />
haltigen <strong>Bauen</strong> ergänzt. So wurde darauf geachtet, möglichst umweltfreundliche Bauma-<br />
terialien einzusetzen, und es wurde ein Gründach eingebaut, dessen Beitrag zur Wärme-<br />
dämmung, vor allem zum sommerlichen Hitzschutz, ebenfalls wissenschaftlich zu unter-<br />
suchen und auszuwerten war (s.u. 3.3.5). Seit Bezug im Frühsommer 2001 wurden die<br />
Elemente des Gebäude- und Technikkonzeptes detailliert vermessen und dokumentiert.<br />
Gebäudekonzept<br />
Dass Gebäude ist als einhüftige Anlage dreigeschossig zuzüglich Keller. Die Standortbe-<br />
dingungen des Gebäudes sind aus energetischer Sicht sehr günstig: Auf seiner Nordseite<br />
schließt es über die gesamte Länge an die Brandwand eines bestehenden Gebäudes an,<br />
und es ist nahezu verschattungsfrei nach Süden ausgerichtet.<br />
Planungsziel war die natürliche Belichtung möglichst aller Räume; auch der Treppen-<br />
hausbereich im Anschluss an das vorhandene Gebäude wird über ein Oberlicht natürlich<br />
belichtet.<br />
1 vgl. zur Darstellung der Institution des ZUB, des Planungsprozesses, des Gebäudekonzepts und der Bewer-<br />
192<br />
tung der Zertifizierung ausführlich Ebert/Eßig/Hauser 2010<br />
Abb. 3.3-1: Organisation des ZUB