Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech
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Außenwand<br />
A: Die ausgeführte Außenwand<br />
Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 3 Praxis<br />
Betrachtet werden die Außenwände der Ost- bzw.<br />
Westfassade des Gebäudes. Sie haben nur einen<br />
geringen Anteil an Fensteröffnungen, um den<br />
sommerlichen Strahlungseintrag gering zu halten<br />
und auch dem winterlichen Wärmeschutz gerecht<br />
zu werden. Der Bauteilaufbau von innen nach<br />
außen ist einfach: auf einer Sichtbetonwand ist ein<br />
Wärmedämmverbundsystem aus expandierten<br />
Polystyrol-Hartschaumplatten (EPS) mit mineralischem<br />
Putz aufgebracht. Die Aufgabenverteilung<br />
für das thermische Verhalten des Gebäudes<br />
zwischen den beiden Baumaterialien ist dementsprechend<br />
ebenso eindeutig: Das EPS im WDVS<br />
dient der Wärmedämmung und sorgt wesentlich für den günstigen U-Wert des Bauteils<br />
von 0,11 W/(m²K). Der Stahlbeton gleicht andererseits durch das thermische Speichervermögen<br />
des schweren Materials Temperaturschwankungen im Tagesverlauf aus (spezifische<br />
Wärmekapazität von Beton: 1,1 (kJ / kg K).<br />
Tab. 3.3-2: Außenwand des Gebäudes, Wärmedämmverbundsystem mit Hartschaumplatten,<br />
Aufbau und Eigenschaften<br />
Material Schicht- Rohdichte Stoffmasse Lebensdauer Austausch im<br />
dicke (m) (kg/m³) kg/m²<br />
(a) Lebenszyklus<br />
Beton C30 / 37 0,20 2.364 472,80 80 - 100 0<br />
Stahl 20 80 - 100 0<br />
WDVS EPS 035 0,30 20 6,00 30 - 60 1<br />
Leichtputz 0,01 900 9,00 25 - 45 1<br />
Mineralfarbe 0,35 8 - 20 3<br />
Gesamt pro m² 0,51 508,15<br />
B: Alternative Ausführung der Außenwand mit nachwachsenden Rohstoffen<br />
(Holz und Holzfasern)<br />
Als alternative Version der Außenwand wird ein<br />
Bauteilaufbau betrachtet aus Vollziegeln mit<br />
Wärmedämmverbundsystem wie bei der ausgeführten<br />
Variante, jedoch mit Holzweichfaserdämmplatten<br />
und einer Unterkonstruktion aus<br />
Holz. Das gesamte Bauteil ist bei einer Gesamtstärke<br />
von 58,5 cm um einiges dicker als die 51<br />
cm starke realisierte Außenwand. Da das sommerliche<br />
Wärmeverhalten des Gebäudes in den<br />
Bauteilen zu berücksichtigen ist, wurde Mauerwerk<br />
aus Vollziegeln gewählt, dessen spezifische<br />
Wärmekapazität von 0,9 kJ/kg K unwesentlich<br />
schlechter ist als die des Stahlbetons, damit<br />
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