Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech
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Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 3 Praxis<br />
raumluft nur wegen der<br />
Zertifizierung als zu auf-<br />
wendig erachtet wurde.<br />
Andererseits konnte aber<br />
– außer beim Treib-<br />
hauspotenzial, wo der<br />
Zielwert knapp verfehlt wurde<br />
- in den Ökobilanzen der<br />
Baustoffe die maximale<br />
Punktzahl erreicht werden<br />
(vgl. Abb. 3.3-4 und Tab.<br />
3.3-12).<br />
Naturgemäß lassen sich<br />
an einem Gebäude mit<br />
einem bestimmten Nut-<br />
zungskonzept nicht immer<br />
alle Nachhaltigkeitsziele in<br />
gleicher Weise umsetzen.<br />
Eigenschaften wie z.B. die<br />
Öffnung des Gebäudes für<br />
andere gesellschaftliche<br />
Nutzergruppen als Kriteri-<br />
um der soziokulturellen<br />
Qualität sind nur bedingt<br />
mit den spezifischen Auf-<br />
gaben des ZUB – und der<br />
Größe des Gebäudes –<br />
vereinbar. Auch ein Archi-<br />
tektenwettbewerb, um ein<br />
hohes Maß an gestalteri-<br />
scher Qualität zu sichern,<br />
ist bei der Dimension des<br />
ZUB sicher nicht zwin-<br />
gend. Dagegen ermöglich-<br />
te das praktizierte Verfah-<br />
ren eines Planungsworkshops, an dem erfahrene Architekten mit ausgewiesenen Erfolgen<br />
bei Wettbewerben beteiligt waren, die Nachhaltigkeitsziele unter Berücksichtigung gestal-<br />
terischer Qualitätsziele optimal umzusetzen. Beim Kriterium 31 „Planungswettbewerbe“<br />
bringt dies jedoch allenfalls 20 von 100 Punkten und eine Bewertung knapp über dem<br />
Grenzwert ein. Sicher ein Anlass, um beim Bewertungssystem die ausschließliche Orien-<br />
tierung an Planungswettbewerben als Qualitätsausweis der Planung zu überdenken.<br />
3.3.4 Ökobilanzen Bauteile<br />
Nachfolgend werden Ökobilanzen von drei Bauteilen des Gebäudes betrachtet, denen<br />
jeweils eine Ausführungsalternative mit anderen Materialien gegenübergestellt wird. Die<br />
Lebensdauern der Bauteile wurden nach den Angaben des Leitfadens <strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Bauen</strong><br />
des BMVBS, die Werte der Ökobilanzen nach den Datensätzen der Ökobaudat bzw. der<br />
entsprechenden Umweltproduktdeklarationen (EPDs) des IBU gerechnet.<br />
196<br />
1 Treibhauspotenzial (GWP) 25 Sicherheit und Störfallrisiken<br />
2 Ozonschichtabbaupotenzial (ODP) 26 Barrierefreiheit<br />
3 Ozonbildungspotenzial (POCP) 27 Flächeneffizienz<br />
4 Versauerungspotenzial 28 Umnutzungsfähigkeit<br />
5 Überdüngungspotenzial (EP) 29 Öffentliche Zugänglichkeit<br />
6 Risiken für die lokale Umwelt 30 Fahrradkomfort<br />
8 Nachhaltige Ressourcenverwendung / Holz 31 Planungswettbewerbe<br />
9 Mikroklima 32 Kunst am Bau<br />
10 nicht erneuerbarer Primärenergiebedarf 33 Brandschutz<br />
11 Gesamtprimärenergiebedarf und Anteil 34 Schallschutz<br />
erneuerbarer Primärenergie 35 Wärme- und Tauwasserschutz<br />
14 Trinkwasserverbrauch und 40 Reinigung und Instandhaltung<br />
Abwasseraufkommen 42 Rückbaubarkeit<br />
15 Flächeninanspruchnahme 43 Projektvorbereitung<br />
16 Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus 44 Integrale Planung<br />
17 Drittverwendungsfähigkeit 45 Optimierung und Komplexität der Planung<br />
18 Thermischer Komfort im Winter 46 Ausschreibung und Vergabe<br />
19 Thermischer Komfort im Sommer 47 Voraussetzungen für eine optimale<br />
20 Innraumhygiene Bewirtschaftung<br />
21 Akustischer Komfort 48 Baustelle / Bauprozess<br />
22 Visueller Komfort 49 Präqualifikation der ausführenden Firmen<br />
23 Einflussnahmemöglichkeit des Nutzers 50 Qualitätssicherung der Bauausführung<br />
24 Gebäudebezogene Außenraumqualität 51 Systematische Inbetriebnahme<br />
Anmerkung: Bezeichnungen z.T. gekürzt; Version 2009 Bürobauten<br />
Abb. 3.3-4: DGNB Vektor: ZUB Kassel