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Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

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Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 3 Praxis<br />

Messung der Luftgüte erwies sich als praktikabler Weg zur Dokumentation der Schad-<br />

stofffreiheit, setzt jedoch voraus, dass während der Messung keine auch nur temporär<br />

störenden luftbelastenden Stoffe zusätzlich eingebracht werden.<br />

Nicht nur für die Überwachung auf der Baustelle, auch für die Zertifizierung ist die große<br />

Zahl an unterschiedlichen verwendeten Bauprodukten mit einem gewissen Aufwand ver-<br />

bunden. Grundlage der Bewertung ist ein der DGNB übergebener Bauteilkatalog, in dem<br />

alle im Gebäude verwendeten Produkte enthalten sind. Die Darstellung der Masse der<br />

eingebauten Bauprodukte gestaltet sich jedoch durch Verschnitt und Schwund als sehr<br />

schwierig und aufwändig.<br />

Dennoch konnte im Projekt der Deutschen Bank im Kriterium „Risiken für die lokale Um-<br />

welt“ gewährleistet werden, dass schadstofffrei gebaut wurde und somit für die späteren<br />

Nutzer ein optimales Umfeld geschaffen wurde.<br />

„Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus“ (Kriterium 16 DGNB)<br />

Bei den gebäudebezogenen Kosten im Lebenszyklus ist u.a. zu bewerten, wie gut Glasflä-<br />

chen für die Reinigung zugänglich sind. Der Unterschied in der Bewertung zwischen leicht<br />

und schwer ist mit 1,20 bzw. 2.31 €/m² nicht unerheblich, insbesondere bei dem Gewicht<br />

von 13,5%, das dem Kriterium in der Gesamtwertung zukommt. Hier war zu entschei-<br />

den, ob die Reinigung von Fenstern (und der Fassade) von einer außen vor der Fassade<br />

an einer fest installierten Vorrichtung herabhängenden beweglichen Gondel als leicht ein-<br />

zuschätzen ist. Als leicht gilt ansonsten nur die Reinigung der Fenster von innen bzw. von<br />

Balkons aus. Bei der Deutschen Bank lag mit der bestehenden Fassadenbefahranlage<br />

eine optimale Voraussetzung für de Reinigung vor.<br />

Visueller Komfort (Kriterium 22 DGNB)<br />

Im Kriterium „visueller Komfort“ konnte durch die Gegebenheiten der vorhandenen tra-<br />

genden Stahlbetonkonstruktion zwar ein sehr guter Wert erfüllt werden. Jedoch musste<br />

man sich an dieser Stelle der Tatsache beugen, dass es sich um keinen Neubau handelt,<br />

bei dem alle Voraussetzungen optimal geschaffen werden können.<br />

Rückbaubarkeit, Recyclingfreundlichkeit, Demontagefreundlichkeit (Kriterium 42 DGNB)<br />

Bei der Demontagefreundlichkeit des Gebäudes konnte nicht die volle Punktzahl erzielt<br />

werden, da hier der vorhandene Rohbau der entscheidende Faktor bei der Bewertung der<br />

Rückbaumöglichkeit war und nur mit sehr hohem Aufwand demontierbar ist; dafür wer-<br />

den keine Punkte vergeben. Dies ist für den Stahlbetonkern eines Gebäudes dieser Aus-<br />

maße an diesem Standort sachlich leicht nachvollziehbar. Wobei dies auch hier eine Ge-<br />

gebenheit durch die Bestandssituation war, welche nicht beeinflusst werden konnte. Die<br />

im Unterschied dazu relativ leichte Rückbaubarkeit von Oberdecken, Unterdecken und<br />

Innenwänden des Gebäudes konnte dies nur begrenzt ausgleichen. Positiv schlug dage-<br />

gen der Nachweis des geforderten umfangreiche Recycling- und Entsorgungskonzepts zu<br />

Buche.<br />

Prozessqualität (Kriterien 43 bis 51 DGNB)<br />

Die Prozessqualität wurde nicht zuletzt wegen der effizienten Organisation der Pro-<br />

jektsteuerung erwartungsgemäß gut bewertet. Da die Bauleistungen teilweise bereits vor<br />

Gründung der DGNB ausgeschrieben worden waren, konnten die von der DGNB für die<br />

Ausschreibung vorgegebenen Kriterien daher nicht in vollem Umfang berücksichtigt wer-<br />

den (Kriterium 46 DGNB „Ausschreibung und Vergabe“). Die für die Unternehmen gefor-<br />

derte Präqualifikation konnte hingegen durchweg nachgewiesen werden, da die Baulei-<br />

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