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Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

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Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 1 Grundlagen<br />

das komplexeste, das alle Dimensionen des nachhaltigen <strong>Bauen</strong>s nahezu gleichwertig<br />

abdeckt (vgl. Wittstock et al. 2009, Draeger 10/2010, Ebert/Eßig/Hauser 2010, Fries<br />

2010). Dagegen konzentrieren sich z.B. LEED und BREAM auf die ökologischen Themen<br />

Energie- und Wasserverbrauch sowie auf den Wohnkomfort, während ökonomische<br />

Aspekte eher vernachlässigt werden (DB Research 2010). Wie sich das deutsche Gütesiegel<br />

in Deutschland durchsetzen wird und wie es sich auch international gegenüber den<br />

bereits eingeführten Labels behaupten kann, wird abzuwarten sein (s. Abb. 1.2-5). Offen<br />

bleibt auch, wieweit andere nationale Labels sich entwickeln und welche Bedeutung sie<br />

künftig erlangen können. Der Vorzug des deutschen Bewertungssystems mag dabei in<br />

seiner komplexen, quasi objektiven, Datenbank-gestützten Struktur liegen, der anderer<br />

Systeme dagegen in einer einfacheren Handhabung (Schneider/Baumann-Lotz 2009;<br />

Eßig 2009, 2010; Deutsche Bank Research 2010).<br />

Stand August 2010 Quelle: Wallbaum 2010<br />

Abb. 1.2-5: Übersicht zertifizierte Projekte weltweit<br />

Die Vielzahl der Gütesiegel konfrontiert internationale Unternehmen allerdings damit,<br />

dass Investoren aus unterschiedlichen Ländern jeweils andere Gütesiegel bevorzugen,<br />

zumindest für den europäischen Raum wäre daher eine Vereinheitlichung wünschenswert<br />

(Cesarz 2010, Draeger 10/2010).<br />

Bewertet wird im übrigen bei LEED wie bei den anderen Zertifizierungsverfahren das geplante<br />

bzw. realisierte Gebäude. Die Realität der Nutzung kann sich durchaus anders darstellen.<br />

Nach einer Studie, bei der LEED-zertifizierte Gebäude in den USA evaluiert worden<br />

waren, verfehlten 20% der untersuchten Gebäude im Betrieb die geplanten Zielwerte<br />

und teilweise sogar die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestwerte. Zu Letzteren gehörten<br />

zudem vornehmlich Gebäude mit Gold- und Platin-Status, also den höchsten Bewertungsstufen.<br />

Solche Abweichungen von den Zielvorgaben können mehrere Ursachen haben,<br />

z.B. dass bei der Planung der Betrieb der Anlagen in der Nutzungsphase zu wenig<br />

mitbedacht wurde oder dass eine angemessene Qualitätssicherung der Ausführung und<br />

Inbetriebnahme fehlte etc. (BINE 2010).<br />

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