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Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

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Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 1 Grundlagen<br />

gung von Baurestmassen und Auswahl umweltfreundlicher Bauprodukte – sind instru-<br />

mentelle Anforderungen im wesentlichen zum Schutz von Umwelt und Gesundheit von<br />

Belang 2 (vgl. die markierten Bereiche der Tab.1.1-1). „Menschliche Gesundheit“, „Struk-<br />

tur und Funktion von Ökosystemen“ sowie „natürliche Ressourcen“ sind dann auch die<br />

wesentlichen übergeordneten Schutzgüter nach denen negative Auswirkungen auf die<br />

Umwelt in Deutschland beurteilt werden. Sie sind in Umweltgesetzen rechtlich verankert<br />

und als Gesetzeszweck benannt (UBA 12/1999).<br />

Schutz der Umwelt: Nachhaltige Nutzung der Ressourcen<br />

Das mit der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie Deutschlands angestrebte Ziel der<br />

Ressourcenschonung soll durch effizientere Nutzung von Energie und anderen Rohstoffen<br />

umgesetzt werden, die mit den Indikatoren „Energieproduktivität“ und Roh-<br />

stoffproduktivität“ belegt wird. Schlüssel zur Umsetzung sind die Vermeidung bzw. die<br />

verstärkte Kreislaufführung von Abfällen (Bundesregierung 2002, UBA Ressourcenscho-<br />

nung 2009). Angesichts der großen durch das Bauwesen bewirkten Stoffströme und der<br />

Bedeutung der Gebäude für den Energieverbrauch (vgl. 2.4.1) stellt sich mit der Schonung<br />

und effizienteren Nutzung von Ressourcen eine wesentliche Aufgabe für nachhaltiges<br />

<strong>Bauen</strong>. Nicht zuletzt ist die Bautätigkeit darauf angewiesen, dass die materiellen Ressourcen<br />

für die Herstellung von Bauprodukten in ausreichendem Umfang dauerhaft verfügbar<br />

sind und ebenso, dass diese nach ihrer Nutzung möglichst umstandslos in den<br />

Stoffkreislauf zurückgeführt werden können.<br />

Schutz der Umwelt bei der Gewinnung und Nutzung von Ressourcen im Sinne nachhaltiger<br />

Entwicklung bedeutet, dass die natürlichen Lebensgrundlagen bewahrt und die Funktionsfähigkeit<br />

des Ökosystems erhalten werden. Die „Enquete Kommission des Deutschen<br />

Bundestages zum Schutz des Menschen und der Umwelt“, die von 1995 – 1998 mit den<br />

Stoffkreisläufen in der Industriegesellschaft befasst war, hat zur nachhaltigen Nutzung<br />

von Ressourcen folgende Grundregeln aufgestellt:<br />

• Die Abbaurate erneuerbarer Ressourcen darf deren Regenerationsrate nicht überschreiten.<br />

• Die Nutzungsrate erschöpflicher Ressourcen darf die Rate der Erschließung regenerativer<br />

Rohstoffquellen nicht überschreiten<br />

• Die Rate der Schadstofffreisetzungen darf nicht die Aufnahmekapazität der Senken<br />

überschreiten.<br />

• Das Zeitmaß anthropogener Einträge und Eingriffe in die Umwelt muss im ausgewogenen<br />

Verhältnis zum Zeitmaß der für das Reaktionsvermögen der Umwelt relevanten<br />

Prozesse stehen.<br />

(Enquete-Kommission 1998, vgl. Graubner, Lützkendorf et al. 2007)<br />

2 Außer acht bleiben z.B. Nachhaltigkeitsaspekte in Bezug auf Berufstätigkeit im Bauwesen, das wirtschaftliche<br />

Handeln der Unternehmen etc. sowie die im weiteren Sinne gesellschaftlichen Anforderungen an die<br />

Bautätigkeit, die vor allem mit der Schaffung von Wohnraum verbunden sind.<br />

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