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Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

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Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 3 Praxis<br />

Graubner et al. 2003, Riegel 2004, Herzog 2005, Renner 2007). Der Lehrstuhlinhaber<br />

Prof. Alexander Graubner war zudem am Aufbau des Zertifizierungssystems von BMVBS<br />

und DGNB mit wissenschaftlicher Grundlagenarbeit beteiligt. Die Kompetenz der Nachhal-<br />

tigkeitszertifizierung wurde einer Ausgründung des Lehrstuhls übertragen, der Life Cycle<br />

Engineering Experts GmbH / LCEE, Darmstadt.<br />

Ähnlich in Kassel, wo das Gebäude mit dem Zentrum für Umweltbewusstes <strong>Bauen</strong> selbst<br />

eine Einrichtung beherbergt, die der Nachhaltigkeit beim <strong>Bauen</strong> institutionell verpflichtet<br />

ist. Beteiligt sind die betreffenden Lehrstühle der Universität Kassel, die sich seit vielen<br />

Jahren mit Energieeinsparung und Ressourcenschonung wissenschaftlich befassen. Ins-<br />

besondere das Konzept zur Optimierung der Energieeffizienz des ZUB-Gebäudes war zu-<br />

gleich Gegenstand eines Forschungsvorhabens verbunden mit einem umfänglichen Mess-<br />

und Auswertungsprogramm unter Leitung von Prof. Gerd Hauser, seinerzeit Inhaber des<br />

Lehrstuhls für Bauphysik an der Uni Kassel (Hauser et al. 2002 und 2004). An den Bera-<br />

tungen des Gebäudekonzepts war zudem Prof. Gernot Minke beteiligt, der 1975 am<br />

Fachbereich Architektur der Universität Kassel das Forschungslabor für Experimentelles<br />

<strong>Bauen</strong> (FEB) gegründet hatte. Auf ihn geht der Vorschlag einer Lehmwand zum Feuchtig-<br />

keits- und Temperaturausgleich im Innern des Gebäudes zurück.<br />

Anders die Situation der Deutschen Bank in Frankfurt. Hier standen immobilienwirtschaft-<br />

liche Überlegungen im Vordergrund. Mit der Erfordernis konfrontiert, das zentrale Verwal-<br />

tungsgebäude der Deutschen Bank in Frankfurt durchgreifend erneuern zu müssen, wur-<br />

den grundlegende Überlegungen angestellt, wie die Betriebskosten nachhaltig gesenkt<br />

und wie eine möglichst hohe Werthaltigkeit der Investition erreicht werden konnten. Für<br />

den Bauherrn, mit institutioneller Kompetenz in internationaler Finanz- und Immobilien-<br />

wirtschaft lag eine Orientierung an einem anerkannt hohen internationalen Bewertungs-<br />

maßstab für die Qualität von Immobilien nahe. Damit kam bei der Sanierung des Gebäu-<br />

des des Frankfurter Firmensitzes das seinerzeit bereits bestehende Zertifizierungssystem<br />

LEED ins Spiel. Angestrebt wird die höchste Stufe der Bewertung, Platin. Die Deutsche<br />

Bank ist aber auch Gründungsmitglied der DGNB. So wird das Gebäude auch nach den<br />

Kriterien der DGNB zertifiziert, ein Vorzertifikat in Gold hat es 2009 bereits erhalten.<br />

Auch für einen Bauherrn mit hoher wirtschaftlicher Kompetenz wie die Deutsche Bank ist<br />

offensichtlich die Verknüpfung von Umweltschutzzielen und sozialen Vorgaben mit dem<br />

Nachweis von Wirtschaftlichkeit und Funktionalität eines Bauvorhabens sehr gut mit der<br />

Unternehmensstrategie zu vereinbaren; der Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und dem Sa-<br />

nierungskonzept der „greentowers“, wird im Internet eine eigene Homepage gewidmet<br />

(www.banking-on-green.com, bzw. www.greentowers.de).<br />

Beispielhaft werden die Ergebnisse der Ökobilanzierung der Referenzgebäude anhand<br />

ausgewählter charakteristischer Bauteile vorgestellt. Den beim Gebäude ausgeführten<br />

Bauteilen werden jeweils Alternativen mit anderem Aufbau der Bauteilschichten gegen-<br />

übergestellt (s. Tab. 3.1-2).<br />

Voraussetzungen bei der Bewertung<br />

Von den Referenzgebäuden waren die beiden Neubauten konzipiert worden, ohne dass an<br />

eine Zertifizierung der Nachhaltigkeit zu denken war; die Zertifizierung erfolgte erst im<br />

Nachhinein. So waren beide Neubauten mehr oder weniger unter den üblichen Bedingun-<br />

gen von Planungs- und Bauprozessen öffentlicher Hochbauten geplant und realisiert wor-<br />

den. Mit der Zertifizierung wird jedoch ein höherer Standard als üblich abgefragt, der sich<br />

zu großen Teilen ohne größeren Aufwand erreichen lässt, aber keineswegs allgemein<br />

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