01.03.2013 Aufrufe

Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 3 Praxis<br />

3.2.5 Wasser und Abwasser<br />

Bilanzierung des Trinkwasserverbrauchs<br />

Der Frischwasserbedarf während der Nutzungsphase wird im Deutschen Gütesiegel<br />

<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Bauen</strong> (DGNB) mit einem eigenen Kriteriensteckbrief im Rahmen der ökolo-<br />

gischen Qualität betrachtet. Der prozentuale Anteil an der DGNB-Endnote beträgt 2,3%.<br />

Das betrachtete Institutsgebäude L506 der TU Darmstadt wurde an das bereits beste-<br />

hende Brauchwassernetz der TU Darmstadt angeschlossen. Für die Prognose des zu be-<br />

wertenden Trinkwasserbedarfs im Rahmen der DGNB-Zertifizierung wurden folgende<br />

Werte angesetzt:<br />

Tab. 3.2-11: Kenndaten der Wassernutzung<br />

Nutzung des Gebäudes<br />

Arbeitstage im Gebäude 260 Tage<br />

Beschäftigte im Gebäude 131 Beschäftigte<br />

Wasserverbrauch<br />

Menge genutztes Regenwasser im Gebäude 0 m³/a<br />

Menge genutztes Brauchwasser im Gebäude 260 m³/a<br />

Brauchwasser, das auf dem Grundstück dezentral gereinigt wird 0 m³/a<br />

Installationsspezifische Anschlusswerte im Gebäude<br />

Handwaschbecken Vorhanden 0,125 l/sec<br />

WC WC-Spartaste 6 l/Spülung<br />

Urinal Vorhanden 1,8 l/Spülung<br />

Dusche nicht vorhanden l/sec<br />

Küchenspüle Vorhanden 0,25 l/sec<br />

Zusätzlich für die Reinigungsaufwendungen getroffene Annahmen<br />

wischbare Bodenfläche des Gebäudes 3489 m²<br />

Fensterfläche des Gebäudes 314 m²<br />

Turnus der Reinigung der Bodenfläche 1 x pro Woche<br />

Turnus der Reinigung der Fensterfläche 2 x im Jahr<br />

Die Prognose des Frischwasserbedarfs ergibt unter diesen Randbedingungen einen Was-<br />

sergebrauchskennwert von 1.133 m³/a. Im Deutschen Gütesiegel <strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Bauen</strong><br />

ergibt dies eine Bewertung von 8,5 Punkten oder einer Zielerfüllung von 85% für dieses<br />

Kriterium.<br />

Würde das Gebäude ohne die Brauchwasseranlage betrachtet und würden alle Sanitär-<br />

einrichtungen mit Frischwasser betrieben, so ergäbe sich ein Wassergebrauchskennwert<br />

von 1.653 m³/a. Die Bewertung im DGNB verschlechterte sich damit auf 5,5 Punkte bzw.<br />

einen Zielerfüllungsgrad von 55%.<br />

Neben dem deutlichen ökologischen Gewinn aus der Brauchwasseranlage, sollten auch<br />

die ökonomischen Folgen der Brauchwassernutzung betrachtet werden. Das DGNB-<br />

System gibt einen einheitlichen Bezugspreis von 2,01 €/m³ Frischwasser und 2,14 €/m³<br />

Abwasser vor. Für die Brauchwassernutzung im Institutsgebäude L506 ergibt sich daraus<br />

eine jährliche Einsparung von rund 1.100,- €. Demgegenüber steht ein Investment von<br />

rund 15.500 € für den Aufbau eines zweiten Brauchwassernetzes im Gebäude. Daraus<br />

ergibt sich für die Brauchwasseranlage eine Amortisationszeit von rund 15 Jahren.<br />

Im Ergebnis ist eine Brauchwasseranlage insbesondere auch unter ökologischen Ge-<br />

sichtspunkten zu befürworten. Der Frischwasserbedarf kann um rund 1/3 reduziert wer-<br />

den. Dies wird auch im Deutschen Gütesiegel <strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Bauen</strong> im Steckbrief 14<br />

186

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!