Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech
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Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 1 Grundlagen<br />
Für die Zertifizierung nach LEED werden Gebäude durch einen unabhängigen Gutachter,<br />
einen sogenannten „akkreditierten Auditor“, beurteilt. Je nach dem, wie die Anforderun-<br />
gen erfüllt sind, wird eine bestimmte Anzahl von Punkte vergeben. Bei der aktuellen Ver-<br />
sion des „USGBC LEED 2009“ können bei der Bewertung insgesamt 100 Punkte vergeben<br />
werden zuzüglich weiterer sechs Punkte für Innovationen des Entwurfs und vier Punkte<br />
für die vorrangige Berücksichtigung regionaler Unternehmen und Produkte. Die Punkte<br />
werden für sechs Hauptbereiche wie folgt vergeben 33 :<br />
• Nachhaltigkeit des Standorts max. 26 Punkte<br />
• Effiziente Trinkwassernutzung max. 10 Punkte<br />
• Energie und Atmosphäre max. 35 Punkte<br />
• Materialien und Ressourcen max. 14 Punkte<br />
• Innenklima max. 15 Punkte<br />
• Innovation und Entwurfsprozess max. 6 Punkte<br />
• Vorrang für die regionale Wirtschaft max. 2 Punkte<br />
Bewertet wird in vier Stufen 34 : „zertifiziert“, (40 Punkte und mehr), Silber (50 – 59 Punkte),<br />
Gold (60 – 79 Punkte) und Platin (80 Punkte und mehr).<br />
Der Erfolg von LEED in<br />
den USA ausweislich<br />
der vielen bereits erfolgten<br />
Zertifizierungen<br />
ist allerdings auch vor<br />
dem Hintergrund zu<br />
sehen, dass die Gesetzgebung<br />
in den USA verbindliche<br />
nationale<br />
Umweltstandards für<br />
Gebäude nach deutschen<br />
und europäischen<br />
Maßstäben bisher nicht<br />
hervorgebracht hat<br />
(Haas 2008). Die von<br />
den einzelnen Staaten<br />
erlassenen Regelungen<br />
z.B. zur Energieeinsparung<br />
in Gebäuden differieren erheblich 35 . Dem LEED Gütesiegel kommt dementsprechend<br />
auch die Funktion zu, die Qualität von Gebäuden hinsichtlich der Kosten für den spezifischen<br />
Energieverbrauch national vergleichbar und transparent zu machen. Mit dem LEED<br />
Gütesiegel ist zudem ein Maßstab gesetzt, der auf der kommunalen Ebene aufgegriffen<br />
wird, um Anforderungen für örtliche „grüne“ Bauprogramme festzulegen 36 Quelle: Todd 2009<br />
Abb. 1.2-7: LEED als umweltpolitisches Instrument in den USA<br />
(s. Abb.1.2-7).<br />
33<br />
vgl zu der Verteilung der Punkte auf die einzelnen Kriterien der sechs Bereiche<br />
http://en.wikipedia.org/wiki/Leadership_in_Energy_and_Environmental_Design<br />
34<br />
zertifiziert (unter Durchschnitt) 40-49 Punkte; Silber (guter Durchschnitt) 50-59 Punkte, Gold (obere Gruppe)<br />
60-79 Punkte, Platin (Spitzengruppe) 80 Punkte und mehr<br />
35<br />
Status of State Energy Codes, US Department of Energy,<br />
http://www.energycodes.gov/implement/state_codes/index.stm<br />
36<br />
So wird für LEED auch mit dem Argument geworben, dass ein zertifiziertes Gebäude für Steuererleichterungen<br />
qualifiziert wird: „LEED-certified buildings are designed to: (...) qualify for tax rebates, zoning allowances<br />
and other incentives in hundreds of cities (…)” (www.usgbc.org/DisplayPage.aspx?CMSPageID=64; retr<br />
07.03.2011)<br />
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