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Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

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3.3.5 Wasser und Abwasser<br />

Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 3 Praxis<br />

Besondere Maßnahmen zur Verringerung des Trinkwasserverbrauchs waren bei der Pla-<br />

nung des Gebäudes nicht vorgesehen gewesen. Entsprechend wurden beim ZUB Gebäude<br />

lediglich 3 von 10 möglichen Punkten der DGNB-Bewertung erreicht.<br />

Errechnet wurde ein Wassergebrauchskennwert von 416 m³/a (Summe von Trinkwasser-<br />

bedarf und Abwasseraufkommen), gegenüber einem spezifischen Zielwert für das ZUB<br />

Gebäude von 140 m³/a.<br />

In die Kanalisation eingeleitetes Regenwasser wurde mit 144 m³/a veranschlagt. Positiv<br />

wirkte sich dabei eine Verringerung der Abflussmenge durch Verdunstung aus, die sich<br />

mit der Rückhaltung auf dem Gründach (s. u. 3.3.7) ergibt. Dadurch wird die von dieser<br />

Dachfläche ansonsten in den Kanal zu leitende Abflussmenge etwa halbiert. Könnte das<br />

gesamte Niederschlagswasser auf dem Grundstück, z.B. in Rigolen, versickert werden,<br />

was den Wassergebrauchskennwert entsprechend auf 362 m³/a reduzieren würde, hät-<br />

ten dafür 4 Punkte vergeben werden können.<br />

Effizientere Armaturen und Sanitärobjekte 3 würden den Wassergebrauchswert weiter auf<br />

286 m³/a verringern, beide Maßnahmen zusammen auf 194 m³/a.<br />

3.3.6 Abfallbeseitigung und Recycling<br />

Für den Neubau des ZUB wäre ein Abfallmanagement für die Herrichtung des Grund-<br />

stücks, Aushub der Baugrube und für die Beseitigung der Baurestmassen (Verpackung,<br />

Bruch, Verschnitt) während des Bauprozesses für eine optimale Bewertung erforderlich<br />

gewesen. Mit dem Abfallmanagement soll erreicht werden, dass die sachlichen Voraus-<br />

setzungen auf der Baustelle für eine möglichst weitgehende sortenreine Trennung ge-<br />

schaffen werden. Die am Bauprozess Beteiligten sind in diese Aufgaben einzuweisen und<br />

die Materialtrennung ist durch die Bauleitung zu überwachen (Steckbrief 48 / 2009).<br />

Für den Bauprozess des ZUB Gebäudes, bei dem an Zertifizierung noch nicht zu denken<br />

war, waren für Abfallbeseitigung und Recycling keine über gesetzliche Regelungen hi-<br />

nausgehende besonderen Maßnahmen bei der Ausschreibung der Bauleistungen vorge-<br />

geben bzw. mit den ausführenden Unternehmen vereinbart worden. Entsprechend konn-<br />

ten hier, wie bei der Mehrzahl der anderen die Prozessqualität betreffenden Kriterien bei<br />

der Zertifizierung keine Punkte erzielt werden.<br />

3.3.7 Gründach<br />

Positive Umweltauswirkungen<br />

Der größere Teil des Daches wurde als Gründach ausgebildet. Die auf der Fläche eines<br />

Gründachs die anfallende Regemenge wird nur etwa zur Hälfte an die Kanalisation wei-<br />

tergeleitet, die andere Hälfte wird Verdunstung an die Umgebung abgegeben. Vorteilhaft<br />

ist auch die Speicherfähigkeit des Gründaches: Bei Regen nimmt die Substratschicht zu-<br />

nächst Wasser auf, und erst, wenn ihre Aufnahmefähigkeit erreicht ist, wird es – mit Ver-<br />

zögerung – an die Kanalisation weitergeleitet. Das Gründach trägt so zur Entlastung der<br />

Kanalisation bei Spitzenabflüssen bei und beeinflusst durch die Verdunstung das Mikro-<br />

klima positiv.<br />

3 Sparsamere Anschlusswerte z.B.: Urinal 1 l je Spülung, WC 6l je Spülung, WC Spartaste 3 l je Spülung<br />

Handwaschbecken O,1 l/s, Küchenspüle 0,1 l/s<br />

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