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Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

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Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 2 Potenziale<br />

144<br />

• GISBAU, WINGIS, GISCODE 19<br />

• EU-Richtlinie 67/548/EWG, Anhang 1 20<br />

• Technische Regeln für Gefahrstoffe TRGS 21<br />

• Unabhängig verifizierte Umwelt-Produktdeklarationen / EPD (s. 1.1.3)<br />

• Stoffdatenbank GESTIS (BGIA) 22<br />

• branchenbezogene Regelwerke (RAL, VdL-Richtlinie)<br />

• brancheneigene Zertifizierungen (z.B. EMICODE 23 )<br />

Der Hintergrund des Zustandekommens dieser Datenbanken ist unterschiedlich, für den<br />

Gebrauch bei alltäglichen Planungsentscheidungen zur Auswahl umweltfreundlicher und<br />

gesundheitlich unbedenklicher Bauprodukte jedenfalls waren sie nicht konzipiert worden.<br />

Teils steht bei gefährlichen Baustoffen (nur) die Sicherheit der Hersteller und Anwender<br />

(und nicht der Nutzer der Produkte) auf der Baustelle im Vordergrund, teils werden lediglich<br />

die (chemischen) Inhaltsstoffe dokumentiert (und nicht die verwendeten Bauprodukte)<br />

und schließlich macht die Vielzahl der speziellen Informationen den Informationszugang<br />

recht umständlich.<br />

19<br />

GISBAU ist das Gefahrstoff-Informationssystem der Bauberufsgenossenschaft (BG BAU). Es bietet Informationen<br />

über Gefahrstoffe beim <strong>Bauen</strong>, Renovieren und Reinigen.<br />

GISCODEs / Produkt-Codes fassen Produkte mit vergleichbarer Gesundheitsgefährdung und demzufolge<br />

identischen Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln zu Gruppen zusammen. Dadurch wird die Vielzahl<br />

chemischer Produkte auf wenige Produktgruppen reduziert. Die Codierungen selbst, die auf den Herstellerinformationen<br />

(Sicherheitsdatenblätter, Technische Merkblätter) und auf den Gebindeetiketten aufgebracht<br />

sind, ordnen das eingesetzte Produkt eindeutig einer Produktgruppe zu. GISCODEs stehen über WINGIS als<br />

CD-Version und online zur Verfügung. (http://www.gisbau.de/giscodes/Liste/index.htm)<br />

20<br />

Die Richtlinie des Rates 67/548/EWG zur Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe<br />

wurde seit der Annahme der ersten Richtlinie im Jahr 1967, durch die Gesetzgebung der Gemeinschaft fortwährend<br />

an den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt angepasst. Bis heute wurde die Richtlinie<br />

67/548/EWG neunmal geändert (Änderung 9 Richtlinie 1999/33/EG) und 28-mal an den technischen Fortschritt<br />

angepasst (Anpassung 28 der Richtlinie 2001/59/EG). Weil die förmliche Kodifizierung der Richtlinie<br />

noch aussteht, wurde zur Information eine auf den neuesten Stand gebrachte, aber informelle Fassung der<br />

Richtlinie 67/548/EWG (basierend auf der Richtlinie 92/32/EWG) und ihrer Anhänge II bis IX erarbeitet. In<br />

Anhang I sind ungefähr fünftausend gefährliche Stoffe mit ihrer Einstufung und Kennzeichnung aufgelistet.<br />

http://ec.europa.eu/environment/chemicals/dansub/main67_548/index_de.htm<br />

21<br />

Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) geben den Stand der Technik, Arbeitsmedizin und Arbeitshygiene<br />

sowie sonstige gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen, einschließlich<br />

deren Einstufung und Kennzeichnung, wieder. Sie werden vom Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS)<br />

aufgestellt und von ihm der Entwicklung entsprechend angepasst. Die TRGS werden vom Bundesministerium<br />

für Arbeit und Soziales (BMAS) im Bundesarbeitsblatt bekannt gegeben.<br />

www.baua.de/cae/servlet/contentblob/666172/publicationFile/47849/TRGS-001.pdf<br />

22<br />

Das Gefahrstoffinformationssystem GESTIS ist ein Gemeinschaftsprojekt der gewerblichen Berufsgenossenschaften<br />

und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand zur Information über Gefahrstoffe am Arbeitsplatz.<br />

Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz. GESTIS besteht derzeit aus acht zentralen<br />

Datenbanken, die bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) angesiedelt sind, darunter die<br />

GESTIS-Stoffdatenbank. (Die Forschungsinstitute der DGUV waren zum 1. 1. 2010 umbenannt worden; das<br />

bisherige BGIA in Sankt Augustin wurde umbenannt in "Institut für Arbeitsschutz der DGUV", kurz: "IFA").<br />

Die GESTIS-Stoffdatenbank enthält Informationen für den sicheren Umgang mit chemischen Stoffen am Arbeitsplatz,<br />

wie z.B. die Wirkungen der Stoffe auf den Menschen, die erforderlichen Schutzmaßnahmen und<br />

die Maßnahmen im Gefahrenfall einschließlich Informationen für Erste Hilfe.<br />

www.dguv.de/ifa/de/gestis/index.jsp<br />

23<br />

EMICODE dient der Recherche nach sehr emissionsarmen Produkten für die Ausstattung von Innenräumen.<br />

EMICODE war vom Umweltbundesamt im Rahmen des Umweltforschungsplans gefördert worden.<br />

WEMICODE wird von der Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte<br />

(GEV) betrieben, einem Zusammenschluss von Unternehmen der deutschen Klebstoffindustrie, um Planern,<br />

Verbrauchern und Fachhandwerkern firmenübergreifend und wettbewerbsneutral eine Orientierungshilfe<br />

bei der Beurteilung und Auswahl von Verlegewerkstoffen unter den Gesichtspunkten des Verbraucherund<br />

Umweltschutzes zu geben (www.emicode-produkte.de/page/start.php).<br />

Produkte, die mit dem GEV-Zeichen EMICODE EC1 als "sehr emissionsarm" gekennzeichnet sind, bieten<br />

größtmögliche Sicherheit vor Raumluftbelastungen. Dem System EMICODE liegen eine exakt definierte Prüfkammeruntersuchung<br />

und strenge Einstufungskriterien zugrunde. (www.emicode.com).

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