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Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

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Dachbegrünung<br />

Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 2 Potenziale<br />

Die Begrünung von Dächern ist zwar nicht als Entsiegelung einzustufen, weist jedoch<br />

nahezu ähnlich positive Wirkungen auf. Das Kleinklima wird durch die erhöhte Verdun-<br />

stung verbessert, der Regenwasserabfluss reduziert sich je nach Dachaufbau erheblich<br />

(s. Liesecke 1993). Tab. 2.3-1 gibt Anhaltswerte für die jährliche Wasserrückhaltung von<br />

Gründächern in Abhängigkeit von den Aufbaudicken.<br />

Abb. 2.3-3: Gründächer bei Gewerbebauten<br />

Fotos: UBS<br />

Bei den meisten Kommunen, die die Abwassergebühr getrennt berechnen, wird bei einer<br />

Dachbegrünung aus diesem Grund nur die Hälfte der Gebühr erhoben. Für die Gewerbe-<br />

objekte kommen extensive und intensive Dachbegrünungssysteme in Frage. Entschei-<br />

dungen hierzu sind rechtzeitig in der Entwurfsphase der Gebäude zu fällen.<br />

Tab 2.3-1: Anhaltswerte für die prozentuale jährliche Wasserrückhaltung bei Dachbegrünungen<br />

in Abhängigkeit von der Aufbaudicke<br />

Art der<br />

Begrünung<br />

Extensivbegrünungen <br />

Intensivbegrünungen <br />

Aufbaudicke<br />

in<br />

cm<br />

Vegetationsform Wasserrückhaltung<br />

im<br />

Jahresmittel<br />

in %<br />

Jahresabflussbeiwerte<br />

ψ a /<br />

Versiegelungsfaktor<br />

2 – 4 Moos-Sedum-Begrünung 40 0,60<br />

> 4 – 6 Sedum-Moos-Begrünung 45 0,55<br />

> 6 – 10 Sedum-Moos-Kraut-Begrünung 50 0,5<br />

> 10 – 15 Sedum-Kraut-Gras-Begrünung 55 0,45<br />

> 15 – 20 Gras-Kraut-Begrünung 60 0,40<br />

15 – 25 Rasen, Stauden, Kleingehölze 60 0,40<br />

> 25 – 50 Rasen, Stauden, Sträucher 70 0,30<br />

> 50 Rasen, Stauden, Sträucher, Bäume >90 0,10<br />

2.3.3 Regenwasser versickern<br />

Quelle: FLL 2008<br />

Regenwasser, das von versiegelten Flächen abfließt, sollte nach Möglichkeit vor Ort ver-<br />

sickert werden (s. Bullermann/Moche 2005, UBA 2005 Sieker et al. 2006, LfU 2009). Die<br />

gezielte Versickerung von Wasser setzt jedoch voraus, dass der Boden ausreichend was-<br />

serdurchlässig ist. Des Weiteren ist der qualitative und quantitative Boden- und Grund-<br />

wasserschutz zu berücksichtigen. Diese Aspekte sind bei größeren Maßnahmen in ge-<br />

werblichen oder öffentlichen Bereichen mit einem qualifizierten Versickerungsgutachten<br />

zu klären. Bei einer gezielten Versickerung von Regenwasser aus öffentlich oder gewerb-<br />

lich genutzten Flächen ist eine wasserrechtliche Erlaubnis gemäß § 7a WHG bei der unte-<br />

ren Wasserbehörde zu beantragen.<br />

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