Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech
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2.1.5 Verwertungsstrategien für Baurestmassen<br />
Grundsätze<br />
Die anfallenden Baurestmassen sind vorzugsweise einer<br />
ordnungsgemäßen Verwertung zuzuführen, soweit dies<br />
technisch möglich und wirtschaftlich zumutbar ist. Um die<br />
Kosten möglichst gering zu halten, ist dabei in erster Linie<br />
auf eine Trennung bzw. Getrennthaltung der belasteten<br />
und unbelasteten Materialien im Rahmen der Bauausfüh-<br />
rung bzw. des Abbruchs zu achten. Speziell für die Ver-<br />
wertung von anfallendem Bodenaushub bieten sich insbe-<br />
sondere auch Verfüllmaßnahmen oder Oberflächenprofilie-<br />
rungen direkt auf dem Baugrundstück an.<br />
Die anschließende Aufbereitung der anfallenden Materiali-<br />
en setzt sich dabei insbesondere aus den Verfahrens-<br />
schritten Sortierung, Aufbereitung und ggf. Behandlung<br />
zusammen (s. auch Abschnitt 2.1.6).<br />
Baurestmassen, für die eine Verwertung technisch nicht<br />
möglich und wirtschaftlich nicht zumutbar ist, werden in<br />
der Regel einer thermischen Verwertung zugeführt oder<br />
auf einer Deponie beseitigt (Graubner/Hüske 2003).<br />
Rückbau- und Abfallkonzept für den Gebäudeab-<br />
bruch und die Sanierung<br />
Da es sich bei Gebäuden in aller Regel um Unikate han-<br />
delt, lassen sich die bei einem Abbruch bzw. einem Um-<br />
bau anfallenden Baumaterialien bzw. Bauabfälle und auch<br />
Schadstoffe nur durch eine eingehende Untersuchung des<br />
Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 2 Potenziale<br />
konkreten Gebäudes in Verbindung mit einer Bewertung der Bausubstanz identifizieren.<br />
Dabei sollte die Untersuchung und gegebenenfalls Beprobung der Baumaterialien auf<br />
Schadstoffe möglichst noch am bestehenden Gebäude im Rahmen einer Begehung vor-<br />
genommen werden, um im Vorfeld das optimale Rückbau- und Entsorgungskonzept fest-<br />
legen und die anfallenden Abfälle einer möglichst hochwertigen Verwertung zuführen zu<br />
können (s. Abb.2.1-7; vgl. RP DA/GI/KS 2009).<br />
Die Einschaltung eines Sachverständigen im Rahmen der Gebäudeuntersuchung ist zu<br />
empfehlen, insbesondere wenn Zweifel an der Zusammensetzung und/oder der Herkunft<br />
der Baumaterialien bestehen. Oftmals lassen sich bereits durch die vorherige Nutzung<br />
(z.B. Produktionsgebäude, Tankstellen etc.) Rückschlüsse auf die Kontamination ganzer<br />
Gebäude und Gebäudeteile oder auch der Grundstücksflächen ziehen (Pladerer et al.<br />
2004).<br />
Historische und<br />
technische Erkundung<br />
Ermittlung der relevanten<br />
Abfallfraktionen und<br />
Abschätzung der Mengen<br />
Klärung möglicher<br />
Verfahrenswege der<br />
Abtrennung<br />
Klärung möglicher<br />
Entsorgungswege für die<br />
einzelnen Abfallfraktionen<br />
Überwachung und<br />
Fortschreibung des<br />
Entsorgungskonzeptes<br />
während des Rückbaus<br />
Abb. 2.1-6: Schema für die<br />
Erstellung eines Rückbau-<br />
und Entsorgungskonzeptes<br />
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