01.03.2013 Aufrufe

Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 1 Grundlagen<br />

Um eine Senkung des Verbrauchs beziffern zu können, bedarf es eines Bezugswertes.<br />

Das kann ein durchschnittlicher Wert sein (Verbrauch über alle Gebäude eines bestimm-<br />

ten Typs) oder ein spezifischer Referenzwert für einen errechneten Bedarf, bei dem be-<br />

stimmte Anforderungen an Gebäude definiert sind, auf den sich die Bewertung dann be-<br />

ziehen kann. Entsprechend wird bei der Zertifizierung nachhaltiger Gebäude nach DGNB<br />

und BNB hinsichtlich des Energiebedarfs und des Trinkwasserbedarfs verfahren (s.u.).<br />

Für Durchschnittswerte stellt sich die Frage nach der Bezugsgröße, auf die sie sich bezie-<br />

hen; sind sie bezogen auf Quadratmeter Nutzfläche, auf Kubikmeter umbauten (beheiz-<br />

ten?) Raum, auf die Anzahl der Nutzer? Wird über die Fläche gemittelt oder über die Ge-<br />

bäudeeinheiten? Dies kann zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen (vgl. BMVBS<br />

2009, Benke 2010).<br />

Benchmark: Spezifischer Energieverbrauch<br />

Die Senkung des Verbrauchs an Primärenergie ist nach wie vor die zentrale Aufgabe<br />

nachhaltigen <strong>Bauen</strong>s, auch wenn seit der Jahrhundertwende der gebäudebezogene Pri-<br />

märenergieverbrauch in Deutschland stetig sinkt. So lag 2007 der Energieverbrauch der<br />

privaten Haushalte für Raumwärme 16,0% unter dem Niveau von 2000. Trotz der Erhö-<br />

hung der Zahl der Haushalte um 3% und eines Anstiegs der Wohnfläche um 6,8% wur-<br />

den je m² Wohnfläche 21% weniger Energie verbraucht (Stat. Bundesamt 2009). Bei<br />

Mehrfamilienhäusern ging der Heizenergiebedarf von durchschnittlich 157 kWh je Qua-<br />

dratmeter Wohnfläche im Jahr 2003 auf 141 kWh im Jahr 2008 gesunken; im Westen um<br />

11%, im Osten um 7% (IWH-<br />

Pressemitteilung 16/2010).<br />

Zugleich waren die Verbraucherpreise<br />

für Wohnenergie<br />

stark angestiegen, zwischen<br />

2000 und 2008 um 64,5%,<br />

ganz offensichtlich der entscheidende<br />

Faktor für sparsameren<br />

häuslichen Energieverbrauch,<br />

denn die Verbesserung<br />

des technischen Standards<br />

und dessen Umsetzung<br />

im Neubau und bei der Modernisierung<br />

des Bestands im<br />

gleichen Zeitraum konnte sich<br />

kaum in diesem Umfang auswirken<br />

(s. Abb 1.4-2 und 1.4-<br />

3; vgl. auch UBA 2006).<br />

80<br />

Wasserabgabe an Haushalte und Kleingewerbe bezogen auf die angeschlossenen<br />

Einwohner Quelle: Statist. Bundesamt 2007<br />

Abb. 1.4-4: Entwicklung des täglichen Pro-Kopf-<br />

Verbrauchs an Trinkwasser<br />

Auch bei Büroimmobilien ist grundsätzlich von einem kontinuierlichen Rückgang des<br />

Energieverbrauchs auszugehen. Wärmeverbrauchswerte, die 2002 in Baden-<br />

Württemberg bei 526 vor Inkrafttreten der neueren Wärmeschutzrichtlinien gebauten<br />

Büro- und Verwaltungsgebäuden erhoben worden waren, liegen witterungsbereinigt im<br />

Mittel um die 150 kWh/(m²NFa); 2005 lagen die Verbrauchswerte von 47 Polizeidirektionen<br />

nur noch bei durchschnittlich104 kWh/(m²NFa) (Ba-Wü 2004 und 2009). Ebenfalls<br />

um die 150 kWh/(m²a) liegen die Werte von 729 Bürogebäuden in Deutschland nach<br />

Daten zurückliegender Jahre (BMVBS 2009). Absehbar wird der Verbrauch durch anhal-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!