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Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

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Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 1 Grundlagen<br />

Auch wenn BREEAM nicht explizit ökonomische Qualität bewertet, ist die Wirkung des<br />

Gütesiegels doch stark auf den Immobilienmarkt ausgerichtet; es soll<br />

56<br />

• die Nachfrage nach nachhaltigen Gebäuden erhöhen,<br />

• durch Umweltstandards oberhalb geltender rechtlicher Vorschriften einen<br />

Marktanreiz für innovative Lösungen schaffen, die zu einer Minimierung der<br />

Umweltbelastungen führen, und<br />

• bei Nutzern, Planern und Investoren das Bewusstsein für den Vorteile umwelt-<br />

freundlicher Gebäude fördern.<br />

Ein BREEAM Zertifikat kann nach Standardversionen der Zertifizierung für unterschiedli-<br />

che Gebäudearten bzw. Gegenstände der Bewertung vergeben werden, für Neubauten<br />

und für bestehende Gebäude, für Verwaltungsgebäude, öffentliche Gebäude, Industriebauten,<br />

Wohnhäuser und Wohngebiete (s. Tab. 1.2-3). Auch Gebäudetypen, die den vorliegenden<br />

Bewertungsschemata nicht entsprechen, können ggf. nach maßgeschneiderten<br />

Kriterien in einem eigens zusammengestellten spezifischen Bewertungsschema (bespoke<br />

scheme) zertifiziert werden.<br />

Außerhalb Großbritanniens können Gebäude nach Maßgabe von BREEAM International<br />

zertifiziert werden. Wenn die wesentlichen Angaben zu einem Vorhaben vorliegen, kann<br />

bereits für die Planung ein Vorzertifikat (Interim BREEAM Certificate) vergeben werden,<br />

für das anschließende Zertifikat des fertiggestellten Gebäudes (Final BREEAM Certificate)<br />

ist dies aber keine zwingende Voraussetzung.<br />

Maßgebend für die Bewertung sind die Ergebnisse der 10 Beurteilungskategorien (categories),<br />

für die jeweils eine bestimmte maximale Anzahl an Punkten zu vergeben ist, die<br />

sich aus den Bewertungen der Einzelkriterien (issues) aufaddiert (s. Tab 1.2-4). Die Kategorien<br />

sind je nach Bewertungsgegenstand unterschiedlich gewichtet, wobei der Energieverbrauch<br />

mit einem Anteil von knapp einem Fünftel klar im Vordergrund steht. Minimalstandards<br />

setzen jeweils Untergrenzen bei den Bewertungsstufen, die als K.O.-<br />

Kriterien erfüllt sein müssen 31 .<br />

Als Ergebnis einer erfolgreichen Bewertung mit mehr als 30% Erfüllung der Kriterien wird<br />

ein Gütesiegel in vier Abstufungen vergeben:<br />

• durchschnittlich, gut (über 45%),<br />

• sehr gut (über 55%) oder<br />

• ausgezeichnet (über 70%); nach besonderen Kriterien auch als<br />

• „herausragend“ (über 85%).<br />

Bisher wurden ca. 100.000 Gebäude zertifiziert, über 500.000 sind registriert<br />

(www.baunetzwissen.de, 2010).<br />

1.2.3 LEED (Leadership in Energy and Environmental Design)<br />

In Anlehnung an das britischen Bewertungssystem BREEAM war in den USA das Zertifizierungssystem<br />

LEED (Leadership in Energy and Environmental Design / Wegweisende<br />

Energie- und Umweltplanung) entstanden. Über die Bedeutung, die LEED als Qualitätsnachweis<br />

für die US-Immobilienwirtschaft gewinnen konnte, hat Gütesiegel mittlerweile<br />

weltweit Bedeutung erlangt und nimmt unter den Zertifizierungssystemen eine entsprechende<br />

Führungsrolle ein.<br />

31 Z.B. kann die Bewertung „gut“ nur erreicht werden, wenn mindestens jeweils 1 Punkt vergeben wurde für<br />

die Kriterien Vergabe, Hochfrequenzbeleuchtung, mikrobielle Verseuchung, Wasserverbrauch und Wasserzähler.

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