Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech
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Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 2 Potenziale<br />
(druckbelastbar, höhere Steifigkeit, geringerer thermischer Ausdehnungskoeffizient und<br />
nicht zuletzt preiswert) und Kunststoffen (dreidimensional formbar, wetterfest). Am Bau<br />
sind sie seit Langem für Formteile wie Fensterbänke und Balkonverkleidungen eingeführt.<br />
Damit ist ihr Potenzial aber bei Weitem nicht ausgeschöpft, das vor allem in der freien<br />
Formgebung liegt (vgl. z.B. Hegger et al. 2005).<br />
Bewertung bei der Zertifizierung „<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Bauen</strong>“<br />
Bauprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen können bei der Zertifizierung nach den<br />
Kriterien der Gütesiegel von DGNB bzw. BNB zwar keinen besonderen Bonus verbuchen,<br />
ihre potenziellen Vorteile - geringerer Energieaufwand in der Herstellung, geringerer Anteil<br />
am Treibhauseffekt, Vorteile bei Rückbau und Entsorgung etc. – gehen jedoch bei der<br />
Ökobilanz entsprechend ihrem Anteil an der Gesamtmasse des Gebäudes in die Bewertung<br />
ein. Da bei der Zertifizierung die Umweltauswirkungen über die Lebensdauer in einem<br />
Bezugszeitraum von 50 Jahren betrachtet werden, wird auch der spezifische Aufwand<br />
für die Bauunterhaltung berücksichtigt. Dabei kommen auch die Annahmen zur<br />
spezifischen Nutzungsdauer ins Spiel, die sich rechnerisch zu Ungunsten nachwachsender<br />
Rohstoffe auswirken können (vgl. Tab. 2.4-4).<br />
Je nach Einbaubedingungen kann bei Bauprodukten aus nachwachsenden Rohstoffen der<br />
Einsatz von Chemikalien für Schutzmaßnahmen erforderlich werden, z.B. chemische<br />
Holzschutzmittel für konstruktive Hölzer oder bei Dämmmaterialien Zusatzmittel z.B. zur<br />
Verringerung der Brandlast, des Schädlingsbefalls oder gegen Verrottung (vgl. BT-Drs.<br />
17/2697).<br />
Tab. 2.4-4: Nutzungsdauern von Bauteilen in Jahren (Auszug)<br />
ID<br />
Ebene I<br />
Hauptgruppe<br />
215 Rohbau<br />
Ebene II<br />
Untergruppe<br />
Innenwände,<br />
Tragschicht<br />
in<br />
Ebene III<br />
Bereich<br />
Ebene IV<br />
Objekt- / Material<br />
min max mittel<br />
Massivbausweise Hochlochziegel 100 150 120<br />
216 Leichtbeton 80 120 100<br />
217 Kalksandstein 100 150 120<br />
218 Klinker 100 150 120<br />
219 Beton 100 150 120<br />
225 Leichte Bauweise Stahl 80 100 90<br />
226 Weichholz 50 80 70<br />
227 Hartholz 80 150 100<br />
505 Fenster Rahmen Hartholz behandelt 30 60 40<br />
506 Aluminium 40 60 50<br />
507 Weichholz behandelt 20 50 40<br />
508<br />
Stahl verzinkt und<br />
beschichtet<br />
30 50 40<br />
509 Kunststoff 30 50 40<br />
512 Flügel Hartholz behandelt 30 60 50<br />
513 Aluminium 40 60 50<br />
514 Weichholz behandelt 20 50 40<br />
515<br />
Stahl verzinkt und<br />
beschichtet<br />
ka ka ka<br />
516 Kunststoff 30 50 40<br />
Quelle: BMVBS / www.nachhaltigesbauen.de<br />
Dass eine Betrachtung des Baumaterials ohne Berücksichtigung der Verwendung und der<br />
Einbaubedingungen bei einem konkreten Gebäude kaum sinnvoll ist, lässt sich am Bei-<br />
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