Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech
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Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 1 Grundlagen<br />
tende energetische Sanierungen und Erneuerung der technischen Anlagen auch weiterhin<br />
zurückgehen.<br />
Gegenüber den realen Verbrauchswerten von Gebäuden sind Bedarfswerte, die nach de-<br />
finierten Verfahren und objektiven Gegebenheiten berechnet werden, für Vergleiche aus-<br />
sagekräftiger. Als Zielwert für energieoptimierten Neubau wird z.B. ein Bedarf an Primär-<br />
energie von 100 kWh/m²a genannt, davon lediglich etwa ein Drittel für Wärme (BINE<br />
2007). Eine Benchmark für den Energiebedarf könnte sich auch auf die EnEV 2009 bezie-<br />
hen mit der Vorgabe, dass ein um einen bestimmten Prozentsatz niedrigerer Bedarfswert<br />
erreicht werden soll. Auch Passivhausstandard kann eine Benchmark sein, wie z.B. für<br />
den Hochbau der Stadt Frankfurt (Stadtverordnetenversammlung am 28.01.2010; Ener-<br />
giereferat 2010).<br />
Benchmarks für den Energiebedarf können im übrigen auch aus den Kriteriensteckbriefen<br />
von DGNB und BNB zum Gesamtprimärenergiebedarf abgeleitet werden (Kriteriensteck-<br />
briefe 11 bzw. 1.2.1).<br />
Benchmark: Spezifischer Trinkwasserverbrauch<br />
Der Verbrauch von Trinkwasser ist in<br />
Deutschland seit langem kontinuierlich<br />
rückläufig (s. Abb. 1.4-4). Wie<br />
beim Energieverbrauch sind steigende<br />
Preise sowohl für Trinkwasser wie<br />
auch in mindestens gleichem Maße<br />
für die Beseitigung des Abwassers<br />
von wesentlichem Einfluss auf das<br />
Verbraucherverhalten. Im häuslichen<br />
Bereich haben zudem wassersparende<br />
Armaturen, die zunehmend zum<br />
üblichen Standard werden, einen<br />
wesentlichen Anteil am Rückgang<br />
des Trinkwasserverbrauchs (vgl. Abschnitt<br />
2.2).<br />
Für den Verbrauch bezogen auf bestimmte<br />
Zuordnungen von Gebäuden<br />
ist die Art der Nutzung bzw. die Anzahl<br />
Personen, die sich darin aufhalten,<br />
sowie deren Tätigkeit und Verhalten<br />
entscheidend. Für Büro- bzw.<br />
Verwaltungsgebäude liegen Zahlen<br />
vor, die für die öffentlichen Liegenschaften<br />
des Landes Baden-<br />
Württemberg erhoben wurden. Zwi-<br />
Statistisches Bundesamt, Wirtschaft und Statistik 6/2009<br />
schen einem oberen Grenzwert von<br />
Zwei-Personen-Modellhaushalt für 80 m³ Wasserbrauch und 80 m²<br />
0,4 und einem unteren von 0,12 liegt versiegelte Fläche<br />
der Mittelwert des Trinkwasserver- Abb. 1.4-5: Jährliche Kosten für Wassernutzung<br />
brauchs bei 0,28 m³/m²a. Auch die<br />
Gebäude fast aller anderen Bauwerkszuordnungen (Schulen, Hochschulen, Polizeidienststellen<br />
etc.) liegen durchschnittlich etwa in dieser Größenordnung. Der jährliche Wasser-<br />
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