01.03.2013 Aufrufe

Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 1 Grundlagen<br />

sorgungsphase können ggf. unberücksichtigt bleiben, wenn sehr unterschiedliche Nut-<br />

zungen oder Entsorgungspfade möglich sind.<br />

Messzahlen dokumentieren den spezifischen Beitrag eines Bauprodukts zu Treibhausef-<br />

fekt, Ressourcennutzung, Versauerung, Überdüngung, Smogbildung und ggf. zu Flächen-<br />

nutzung sowie spezifischen toxischen Wirkungen auf Menschen und Ökosysteme. Um-<br />

weltdeklarationen von Bauprodukten sind daher auch eine wichtige Datengrundlage für<br />

die Ökobilanzierung von Gebäuden.<br />

Umweltproduktdeklarationen setzen ein hohes Maß an naturwissenschaftlichem Ver-<br />

ständnis voraus, so dass sie als Verbraucherinformation für breitere Kreise der Vermitt-<br />

lung bedürfen. Diese kann bei Bauprodukten z.B. über das Produktmarketing erfolgen<br />

oder über Gütesiegel bzw. Umweltzeichen, bei denen die Daten der EPD in die Bewertung<br />

einfließen. Da keine rechtliche Bilanzierungspflicht für Bauprodukte besteht, werden EPD<br />

bisher auf rein freiwilliger Basis erstellt.<br />

Das Verfahren der Umweltdeklaration von Bauprodukten (EPD) ist in der Norm ISO<br />

21930 festgelegt 18 (vgl. Abb.1.1-12). EPD beruhen auf ökobilanzbasierten Indikatoren,<br />

die den spezifischen Beitrag eines Bauprodukts zur Umweltbelastung quantifizieren.<br />

Grundlage der Ökobilanzierung<br />

sind die Normen<br />

• Umweltmanagement –<br />

Ökobilanz – Grundsätze<br />

und Rahmenbedingungen<br />

(DIN EN ISO 14040:<br />

2006-10) und<br />

• Umweltmanagement –<br />

Ökobilanz – Anforderungen<br />

und Anleitungen (DIN<br />

EN ISO 14044: 2006-10).<br />

Quelle: Ortleb / BBS 2006<br />

Abb. 1.1-12: Von der ISO 14025 zur Umweltproduktdeklaration<br />

Die EPD berücksichtig alle Stoffflüsse, die größer sind als 1% der gesamten Masse der<br />

Stoffflüsse oder mehr als 1% des Primärenergieverbrauchs ausmachen. In den EPD werden<br />

entsprechend der Ökobilanzierung Aussagen getroffen zu Umweltauswirkungen, Ressourcenverbrauch,<br />

Energiebilanz, CO2-Emissionen usw. sowie Angaben zu Gesundheitsund<br />

Sicherheitsaspekten in den Lebenszyklen eines Produktes. Darüber hinaus werden<br />

auch Angaben zu technischen Eigenschaften gemacht, die zur Bewertung von Lebensdauer,<br />

Wärme- und Schallisolierung oder der Qualität der Innenraumluft erforderlich<br />

sind. Anhand dieser Angaben lassen sich Umweltrelevanz und Funktionalität unterschiedlicher<br />

Bauprodukte bewerten und vergleichen. Umweltproduktdeklarationen waren auf<br />

europäischer Ebene nicht zuletzt auch mit dem Ziel eingeführt worden, durch mehr<br />

Transparenz bei den Produkteigenschaften Handelshemmnisse im Binnenmarkt der EU<br />

abzubauen.<br />

Mit der EU-Bauproduktenverordnung (BauPVO), die die vormalige Bauprodukterichtlinie<br />

der EU von 1983 (89/106/EWG, geändert 1993) zur Regelung der Grundlagen der Harmonisierung<br />

im Bauwesen ersetzen soll, dürfte die Umweltdeklaration von Produkten<br />

18 Die ISO Norm zur Umweltdeklaration von Bauprodukten (EPD) ISO 21930 war im ISO Gremium<br />

ISO/TC59/SC17 „<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Bauen</strong>“ unter Beteiligung der europäischen Staaten aber auch weiterer Industriestaaten<br />

wie der USA, Kanada, Japan und Korea erarbeitet worden, kann also als weltweit abgestimmt<br />

gelten.<br />

39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!