Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech
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Recyclingbaustoffe<br />
Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 2 Potenziale<br />
Bauabfälle und Baurestmessen sollen im Sinne einer ressourcenschonenden Kreislauf-<br />
wirtschaft soweit wie möglich wieder als Recycling- oder Sekundär-Baustoffe in den Wirt-<br />
schaftskreislauf eingebracht werden. Dabei sind die Anforderungen an die Bauprodukte<br />
nach den bestehenden Vorschriften über allgemeine Schutzziele und umweltmedienbezo-<br />
gene Regelungen zu beachten (z.B. die Prüfung von Recyclingbaustoffen auf schädliche<br />
Auswirkungen auf Boden und Grundwasser). Recyclingprodukte müssen unter Beachtung<br />
der Qualitätsanforderungen zukünftig verstärkt in den Baustoffkreislauf eingebunden<br />
werden, wobei eine möglichst hochwertige Verwertung anzustreben ist.<br />
In einer Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes 22 wird die durch hochwertiges Recyc-<br />
ling mineralischer Rohstoffe substituierbare Menge an Primärrohstoffen im Hochbau mit<br />
ca. 10,9 Mio. t/a abgeschätzt. Um dieses Rohstoffpotenzial zukünftig nutzen zu können,<br />
muss die Akzeptanz von Recyclingbaustoffen in Deutschland für eine hochwertige Ver-<br />
wertung erhöht werden. Hier sollte insbesondere die öffentliche Hand als Bauherr eine<br />
Vorreiterrolle einnehmen und den Einsatz von RC-Materialien im Hochbau vorantreiben.<br />
Denkbar wären beispielsweise Mindesteinsätze von RC-Materialien bei der Errichtung öf-<br />
fentlicher Gebäude (s. Keßler 2011). Bei der hochwertigen Verwertung wird insbesondere<br />
das Betonrecycling eine große Rolle spielen.<br />
Betonrecycling<br />
Die Bautätigkeit wird künftig vermehrt durch die Erneuerung und die Erhaltung des be-<br />
stehenden Gebäudebestandes geprägt werden. Da der Anteil von rück- oder umzubauen-<br />
den Bauwerken aus der Nachkriegszeit stetig steigt, erhöht sich auch der Anteil des Be-<br />
tonabbruchs am Bauschuttaufkommen aus Gebäuden (s. Tab. 2.1-9).<br />
Tab. 2.1-9: Baustoffkennwerte der unterschiedenen Bestands-Wohngebäudetypen in<br />
Mg/Wohnung<br />
Gebäudetyp<br />
Epoche Gesamt<br />
(Mg/WE)<br />
Mineralisch<br />
darin<br />
Betone Ziegel<br />
davon<br />
(Mg/WE)<br />
Holz Metall Kunststoff<br />
Sonst<br />
EFH-1 Bis 1918 334,09 313,21 73,42 124,83 16,78 1,06 0,17 2,87<br />
EFH-2 1919-1948 320,34 300,87 82,80 116,06 12,07 4,58 0,16 2,66<br />
EFH-3 1949-1968 305,81 290,86 141,68 4,38 7,95 3,89 0,17 2,94<br />
EFH-4 1969-1990 369,18 356,30 196,78 9,26 5,87 2,99 0,21 3,81<br />
MFH-1 Bis 1918 201,95 189,28 48,32 72,19 8,76 2,32 0,07 1,52<br />
MFH-2 1919-1948 187,63 176,05 44,60 67,66 8,02 2,13 0,07 1,36<br />
MFH-3 1949-1968 176,33 172,26 90,39 7,52 0,70 1,73 0,06 1,57<br />
MFH-4 1969-1990 211,96 206,27 130,10 6,21 0,35 2,41 0,06 2,87<br />
1 Mg (Megagramm) = 100 kg = 1 t; WE = Wohneinheit = Wohnung Quelle: Umweltbundesamt 2010<br />
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Umweltbundesamt November 2010 - Ermittlung von Ressourcen-schonungspotenzialen bei der Verwertung<br />
von Bauabfällen und Erarbeitung von Empfehlungen zu deren Nutzung<br />
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