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Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

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Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 3 Praxis<br />

„Frischwasserbedarf während der Nutzungsphase“ honoriert. Hier erhält das Beispielge-<br />

bäude für dieses Kriterium eine Goldbewertung. Der Vergleich zum Gebäude ohne<br />

Brauchwassernutzung zeigt, dass dies nur eine Bewertung im Bronzebereich erhalten<br />

könnte. Unter ökonomischen Gesichtspunkten rentiert sich die Investition bei einer Amor-<br />

tisationszeit von rund 15 Jahren nur für einen langfristig ausgerichteten Investor, wie im<br />

vorliegenden Fall bei Eigennutzung des Gebäudes durch die TUD über einen langen Zeit-<br />

raum.<br />

Brauchwasseranlage an der TU Darmstadt<br />

Die Hochschulinstitute der TU Darmstadt auf dem Campus Lichtwiese werden über eine<br />

Brauchwasseranlage mit Betriebswasser versorgt, die 1993 in Betrieb genommen worden<br />

war (vgl fnr 2007). Aus der Anlage wird Drainage- und Niederschlagswasser nach einer<br />

Aufbereitung in einem zweiten Rohrleitungssystem den Hochschuleinrichtungen zur Ver-<br />

fügung gestellt. Die Anlage soll zum einen der Umweltentlastung dienen, indem weniger<br />

Wasser aus dem Grundwasser der Region entnommen werden muss und Niederschläge<br />

am Standort gehalten werden können.<br />

Im Unterschied zu Trinkwasser ist Brauchwasser nicht für den menschlichen Genuss ge-<br />

eignet, sondern wird zum Beispiel für Toilettenspülungen, das Bewässern von Grünflä-<br />

chen oder für Kühlung verwendet. Damit sich keine Verunreinigungen in Kühlaggregaten<br />

oder ähnlichem absetzen, wird das Wasser vor dem Gebrauch in einer Brauchwasseran-<br />

lage der TU Darmstadt aufbereitet. Untersuchungen haben ergeben, dass das in der An-<br />

lage aufbereitete Brauchwasser an der TU Darmstadt eine hervorragende Wasserqualität<br />

hat 4 .<br />

Seit. Mai 2002 werden die Mensa II, die große Bauingenieurhalle mit dem Institutsge-<br />

bäude, die Maschinenbauhallen I und II und das Hochschulstadion mit Brauchwasser ver-<br />

sorgt. Ebenfalls im Mai 2002 wurde die Versickerungsmulde auf dem Außengelände in<br />

Betrieb genommen, in Trockenperioden erkennbar als leichte Absenkung der Wiesen-<br />

fläche. Hier wird zur Entlastung der Abwasserkanalisation überschüssiges Regen- und<br />

Drainagewasser eingeleitet.<br />

Ein großer Vorteil für die Realisierung der Brauchwasseranlage war die Tatsache, dass<br />

getrennte Kanalisationsnetze für Schmutzwasser sowie für Regen- und Drainagewasser<br />

vorhanden waren, die in die öffentliche Kanalisation entwässert wurden. Somit konnte<br />

das Wasser an zentraler Stelle entnommen und aufbereitet werden. Von dort wird das<br />

Brauchwasser in einem neuen Leitungsnetz im Außenbereich und in den Gebäuden zu<br />

den Vebrauchsstellen geführt.<br />

Durch die Brauchwasseranlage werden die Kosten der TUD für Trinkwasserbezug und<br />

Abwassereinleitung erheblich reduziert. Jährlich werden auf diese Weise etwa 70.000 m³<br />

Trinkwasser eingespart. Etwa ein Drittel des von der TUD benötigten Wassers wird durch<br />

Brauchwasser gedeckt; in den Gebäuden, die mit Brauchwasser versorgt werden, liegt<br />

der Trinkwasserbedarf teilweise nur noch bei 15%. Seit 1983 konnte im Zusammenwir-<br />

ken von Brauchwasseranlage, weiteren Maßnahmen und verändertem Nutzerverhalten<br />

der Wasserverbrauch der TUD von knapp 600.000 m³ auf weniger als die Hälfte reduziert<br />

werden.<br />

4 s. www.intern.tu-darmstadt.de/dez_iv/nachhaltigkeit_2/energiemanagement/zahlen/wasser/<br />

wasser_1.de.jsp; retr. 21.02.2011<br />

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