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Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

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Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 3 Praxis<br />

Auf der Stahlbetondecke wurde wie vor der Sanierung wieder ein Doppelboden eingebaut<br />

und mit Teppichboden belegt. Das Doppelbodensystem besteht aus etwa 36 – 40 mm<br />

starken Kalziumsulfat-Platten, die an den Kreuzungspunkten jeweils auf Metallstützen<br />

aufgelagert sind. Die Metallstützen werden auf dem Stahlbeton emissionsfrei verklebt, sie<br />

sind durch einen Randdämmstreifen von der Wand getrennt. Der Hohlraumboden muss<br />

die Anforderungen der Brandschutzklasse Klasse A erfüllen. Holzwerkstoffplatten, die als<br />

Brandschutzklasse B1 (bzw. F-30) klassifiziert sind, sind nur mit Brandschutzmitteln ein-<br />

setzbar. Holzwerkstoffplatten konnten daher nicht eingesetzt werden, weil sie die für die<br />

Zertifizierung geforderte Emissionsfreiheit nicht erfüllen.<br />

Die im Gebäude ausgeführte Heiz-/Kühldecke ist eine für die Türme entwickelte Spezial-<br />

anfertigung. Die Systemdecke besteht aus ca. 5 cm dicken Graphit-Paneelen in denen<br />

Kapillaren eingelassen sind und die über einen Doppel T-Träger aus Aluminium an die<br />

Betondecke angeschlossen sind. In einer zweiten Ebene sind Kupferrohre für den Rück-<br />

lauf dicht an der Betondecke befestigt. Stege und Kupferrohre ermöglichen eine thermi-<br />

sche Aktivierung der Masse der Betondecken. So wird die Effizienz des Klimatisierungssy-<br />

stems weiter gesteigert. Bei Bestandsimmobilien ist dieses Prinzip der „hybriden“, also<br />

zweifachen Kühlung, wie man es seit alters her aus alten Kirchen oder Fincas auf Mallorca<br />

kennt, weltweit bislang einmalig (s. Abb. 3.4-6).<br />

Abb. 3.4-6: Kombinierte Heiz- und Kühldecke. Entwurfsplanung<br />

Als Beispiel für die Innenwände werden leichte Trennwände mit Metallständerwerk bzw.<br />

Holzständerwerk verglichen. Es werden zwei Varianten leichter Trennwände ohne beson-<br />

dere Anforderungen verglichen sowie vier Innenwände mit erhöhten Nutzungsanforde-<br />

rungen. Variiert werden Dämmung, Tragwerk und Beplankung gemäß den dargestellten<br />

Systemvarianten nach Herstellerangaben.<br />

Bei den nachfolgenden Darstellungen ist zu beachten, dass bei der Sanierung des Gebäu-<br />

des spezifische Anforderungen, insbesondere des Brandschutzes, zu beachten waren, so<br />

dass Alternativen mit geringeren Brandschutzklassen bzw. Feuerwiderstandsklassen für<br />

die Baumaßnahme nicht eingesetzt werden konnten. Bauteile aus Holz sind z.B. als<br />

grundsätzlich brennbar der Brandschutzklasse B zugeordnet; in der Bewertung B1,<br />

schwerentflammbar, die möglicherweise in Frage gekommen wäre, müssen Bauteile aus<br />

Holz jedoch brandschutzbehandelt sein; damit hätte man sich aber eine Schadstoffpro-<br />

blem für die Ökobilanz eingehandelt.<br />

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