01.03.2013 Aufrufe

Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 3 Praxis<br />

Empire State Building in New York beteiligt und hatte bereits für den Neubau des 47-<br />

geschossigen Condé-Nast Building in New York, dem ersten sogenannten „grünen“ Büro-<br />

hochhaus der USA, das energetische Optimierungskonzept ausgearbeitet. Bei der Sanie-<br />

rung der Türme gab das RMI nützliche Empfehlungen zur Beleuchtung, zur Wasseraufbe-<br />

reitung und zum Energiekonzept. Im weiteren Prozess hatte das RMI die Aufgabe einer<br />

Qualitätssicherung für die LEED-Dokumentation.<br />

Unterschiedliche Bewertungen bei beiden Zertifizierungssystemen kamen z.B. bei der<br />

Entsorgung von Gipskartonplatten und bei der Bewertung von Schadstoffen in der Innen-<br />

raumluft zum Tragen (vgl. Abschnitt 1.2.1). Aber auch unterschiedliche Gegebenheiten<br />

des Angebotes an Bauprodukten können sich auswirken, z.B. bei der Wahl der Bodenbe-<br />

läge. Für die Zertifizierung nach LEED wird für Teppichböden verlangt, die nach dem La-<br />

bel „green label plus“ zertifiziert sind. Diese Vorgabe erfüllten damals aber in Deutsch-<br />

land nur fünf Produkte 4 - eine Herausforderung für die Beschaffung.<br />

Nicht um die eingebauten Produkte, sondern um das Verfahren selber ging es bei der<br />

Frage der erforderlichen Dokumentation. Bei dem LEED-Verfahren ist der Accredited Pro-<br />

fessionell (LEED AP), der die Unterlagen für die Zertifizierung zusammenstellt, für deren<br />

Richtigkeit und Vollständigkeit allein verantwortlich. Die Prüfung der Unterlagen wird<br />

dann durch einen fachkundigen von LEED beauftragten Konformitätsprüfer (Reviewer)<br />

vorgenommen. Der LEED AP, der die Unterlagen zusammenstellt und das Projekt beglei-<br />

tet, ist für das Ergebnis unmittelbar verantwortlich; er muss über alle Einzelheiten des<br />

Gebäudes Bescheid wissen und Auskunft geben können.<br />

Schadstoffproblematik bei LEED und DGNB<br />

Für die Zertifizierung sowohl nach DGNB wie LEED ist nachzuweisen, dass die Innen-<br />

raumluft frei von Schadstoffen ist. Nach LEED müssen für jeweils ca. 2.300 m² Nutzflä-<br />

che auch Innenraumluftmessungen durchgeführt werden. Bestimmt werden die enthalte-<br />

nen Anteile an VOC, Formaldehyd, CO, 4-Phenylcyclohexene und Feinstaub. Nach dem<br />

DGNB-Kriterium 6 „Risiken für die lokale Umwelt“ werden dagegen lediglich VOC (max.<br />

500 g/m³) und Formaldehyd gemessen; die Messung ist spätestens vier Wochen nach<br />

Fertigstellung der Nutzflächen durchzuführen; sie darf auch nicht früher erfolgen, damit<br />

alle Luftschadstoffe erfasst werden, die durch die verbauten Materialien emittiert werden.<br />

Es zeigt sich in der Praxis, dass unerwartete Störungen bei der Messung auftreten kön-<br />

nen, die nicht immer leicht zu identifizieren sind. Beispielsweise wurde bei Innenraum-<br />

luftmessungen zweier identisch ausgebauten und ausgestatteten Etagen, zunächst unter-<br />

schiedliche Werte gemessen, die bei einer zweiten Messung keine nennenswerten Abwei-<br />

chungen mehr zeigten.<br />

4 u.a. von Finett; www.finett.de<br />

224

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!