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Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

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Teil 2 Potenziale des nachhaltigen <strong>Bauen</strong>s<br />

Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 2 Potenziale<br />

2.1 Vermeiden, Verringern und Verwerten von Baurestmassen<br />

2.1.1 Bedeutung für die Umwelt<br />

Wachsende Mengen an Baurestmassen<br />

Die Schonung der natürlichen Ressourcen, der Schutz der menschlichen Gesundheit und<br />

der Schutz der natürlichen Umwelt sind die Eckpunkte einer nachhaltigen Entwicklung im<br />

Bauwesen. Im Hinblick auf die Baurestmassen sind dabei insbesondere die Bewahrung<br />

von stofflichen Ressourcen und der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Bedeu-<br />

tung.<br />

Der Bausektor ist in den Industriestaaten der größte wirtschaftliche Sektor sowohl nach<br />

Investitionen als auch nach Arbeitsplätzen und Stoffflüssen. Dies liegt unter anderem<br />

daran, dass sich Gebäude – und allgemein Bauwerke - von klassischen Industrieproduk-<br />

ten insbesondere in folgenden wesentlichen Punkten unterscheiden (Wollensak 2006):<br />

• Bauwerke haben eine vergleichsweise hohe Lebensdauer, bis zu 80 Jahre und<br />

mehr, innerhalb der meist ein oder mehrere Erneuerungszyklen wie Sanierung,<br />

Erneuerung der Haustechnik usw. stattfinden.<br />

• Der Nutzungs- und Erhaltungsaufwand für Gebäude beträgt in der Regel ein Viel-<br />

faches des Herstellungsaufwandes, wobei zwischen dem laufenden Aufwand für<br />

den Betrieb und den periodischen Instandsetzungs-/ Erneuerungsaufwendungen<br />

zu unterscheiden ist.<br />

• Beim <strong>Bauen</strong> ergeben sich sehr differenzierte Stoffströme, z.T. mit der Bewegung<br />

von großen Massen, sowohl bei der Errichtung von Gebäuden wie auch bei Sanie-<br />

rung und Umbau.<br />

• Es besteht eine komplizierte Verzahnung zwischen den Eigenschaften des Baukör-<br />

pers, der Haustechnik, den Gegebenheiten des Standorts und dem Verhalten der<br />

Nutzer.<br />

• Errichtung und Umbau von Gebäuden erfordern eine hohe Komplexität der Pla-<br />

nung in Verbindung mit einer großen Variantenvielfalt hinsichtlich Material und<br />

Technologie auch bei der Errichtung gleicher Gebäudetypen (jedes Gebäude ist<br />

letztlich ein Unikat).<br />

• An der Planung, beim <strong>Bauen</strong> und bei der Nutzung von Gebäuden ist jeweils eine<br />

Vielzahl von maßgeblichen Akteuren beteiligt.<br />

Ressourcen- und Energieverbrauch sind die wesentlichen Umweltfolgen der Bautätigkeit;<br />

hinzu kommt die wachsende Menge an Bauabfällen, die bei Neubau, Umbau und beim<br />

Abbruch von Gebäuden entstehen (vgl. Abschnitt 2.4.1). Ein Großteil der in der Bundes-<br />

republik insgesamt anfallenden Abfälle stammt aus dem Baubereich (s.u. Abschnitt<br />

2.1.8). Nur ein Teil dieser Mengen wird über öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger ver-<br />

wertet bzw. entsorgt. Die größten Mengen werden unter privatwirtschaftlicher Verantwor-<br />

tung erfasst und behandelt bzw. verwertet.<br />

Mit 200,7 Mio. t sind nach den Angaben des aktuellen 5. Monitoring-Berichts der Arbeits-<br />

gemeinschaft Kreislaufwirtschaftsträger Bau zu Bauabfällen die mineralischen Bauabfälle<br />

(einschließlich Bodenaushub) mengenmäßig die bedeutsamste Abfallgruppe in Deutsch-<br />

land (arge-kwtb 2004). Insgesamt ist in den nächsten Jahren in Deutschland mit einem<br />

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