Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech
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Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 2 Potenziale<br />
ist. Die technischen Randbedingungen sind in der DIN 1989 Regenwassernutzungsanla-<br />
gen in vier Teilen definiert. Die Regenwassernutzung ist zwischenzeitlich Stand der Tech-<br />
nik (vgl. HMULV 2003, fbr 2007 – 2010).<br />
Aus qualitativen Gründen wird im Allgemeinen nur Regenwasser verwendet, das von<br />
Dachflächen abfließt.<br />
Mit Ausnahme einer Filterung, bei der grobe Schmutzstoffe, wie zum Beispiel Laub und<br />
Staub abgeschieden werden, ist keine gesonderte Aufbereitung erforderlich. Das gefilter-<br />
te Regenwasser wird in einem Speicher gesammelt und von dort über eine Regenwasser-<br />
zentrale in einem separaten Leitungsnetz zu den einzelnen Verbrauchsstellen gefördert.<br />
Für den Fall, dass sich kein Regenwasser mehr im Speicher befindet, ist eine Trinkwas-<br />
sernachspeisung in den Geräten integriert.<br />
Zusätzlich zur Trinkwassereinsparung wird durch die Nutzung des Regenwassers als wei-<br />
terer Effekt im Sinne des nachhaltigen <strong>Bauen</strong>s weniger Regenwasser in die Kanalisation<br />
abgeleitet. Diese Ableitung erfolgt zudem nur mit Verzögerung, so dass die Spitzen des<br />
Regenwasseranfalls gemildert werden. Bei richtig dimensionierten Anlagen kann ca. 90%<br />
des Jahresniederschlages genutzt werden. Die Regenwassernutzung ist daher ein wichti-<br />
ger Baustein der Regenwasserbewirtschaftung (s. Abschnitt 2.3).<br />
Beispiel: Regenwassernutzung in einem Büro- und Gewerbegebäude in Frankfurt am<br />
124<br />
Main<br />
Das Regenwasser der Dachflächen von dem Gewerbegebäude am Frankfurter Westbahn-<br />
hof wird durch Vorfilter geleitet und in zwei außenliegenden Teichen mit einem Gesamt-<br />
volumen von ca. 430 m³ gespeichert (vgl. fnr 2007). Dieses Wasser zirkuliert durch be-<br />
pflanzte Wasserbecken und wird dadurch soweit gereinigt, dass es für den Spielteich des<br />
Betriebskindergartens genutzt werden kann. Der Überlauf beider Teiche speist eine Zi-<br />
sterne mit einem Volumen von 25 m³. Daraus werden insgesamt 50 Wasserspartoiletten<br />
und 17 Urinale versorgt. Zudem dient es zur Bewässerung der umfangreichen Grünpflan-<br />
zen. Etwa 400 m³ Regenwasser können jährlich für die genannten Einsatzbereiche im<br />
Gebäude genutzt werden.<br />
Abb. 2.2-10: Bürogebäude Frankfurt am Main<br />
Foto: UBS