Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech
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Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 2 Potenziale<br />
leichten Rückgang des Gesamtabfallaufkommens zu rechnen, der insbesondere auf die<br />
demografische Entwicklung zurückzuführen ist.<br />
Aufgabenschwerpunkte: Recyclingquote erhöhen und Schadstoffe eliminieren.<br />
Die Recyclingquote von Baustoffen (ohne Bodenaushub) liegt bei beachtlichen nahezu<br />
70 %, wobei die traditionellen Einsatzgebiete vorwiegend im Straßen- und Tiefbau und<br />
der Verwertung auf Deponien (z.B. für den Wegebau, Abdichtungs- und Profilierungsma-<br />
terial) liegen. Hochwertigere Anwendungsgebiete bleiben bislang vielfach noch ungenutzt<br />
bzw. müssen noch erschlossen werden. Es zeichnet sich jedoch ab, dass hochwertige<br />
Recycling-Baustoffe zunehmend als Betonzuschlag bzw. in der Betonherstellung einge-<br />
setzt werden.<br />
Die Baustellenabfälle stellen aufgrund ihrer Zusammensetzung oft ein problematisches<br />
Abfallgemisch dar, das nur relativ aufwändig sortiert und aufbereitet werden kann. Das<br />
Recycling von Bauabfällen wird insbesondere auf Grund der in der jüngeren Vergangen-<br />
heit vermehrt eingesetzten Verbundmaterialien zukünftig anspruchsvoller. Speziell die<br />
Anforderungen an die Aufbereitungstechnik werden zunehmen, um Verbundmaterialien<br />
ordnungsgemäß verwerten zu können.<br />
Das Aufkommen an Bauabfällen ist in den letzten Jahren jedoch deutlich zurückgegan-<br />
gen, was auf die getrennte Erfassung von verwertbaren Bauabfällen bereits an der Bau-<br />
stelle zurückzuführen ist (s. Abschnitt 2.1.8). Um den insgesamt steigenden Rohstoffbe-<br />
darf zukünftig decken zu können, müssen neben dem Recycling auch andere Rohstoff-<br />
quellen beispielsweise über das „Urban Mining“ einbezogen werden (s. Abschnitt 2.1.9).<br />
Schadstoffhaltige und nicht recyclingfähige Bauabfälle sind aus dem Wirtschaftskreislauf<br />
auszuschleusen und zu beseitigen, wenn die Abfälle nicht für eine Verwertung aufbereitet<br />
werden. Für die mineralischen Abfälle ist die Deponierung der Regelfall der Beseitigung,<br />
ggf. je nach Schadstoffbelastung und Gefährlichkeitsmerkmalen auch im Bergversatz<br />
bzw. unter Tage. Bei Abbruch und Umbau von Gebäuden ist grundsätzlich zu prüfen,<br />
wieweit Schadstoffe in den Bauteilen enthalten sein können, die in früheren Jahren nach<br />
damaligem Stand der Technik eingebaut worden waren (s. Abb. 2.1-1).<br />
2.1.2 Rechtliche Rahmenbedingungen<br />
Im Zusammenhang mit Rückbau-, Umbau und Neubaumaßnahmen sind zahlreiche recht-<br />
liche Bestimmungen zu beachten, insbesondere das Abfallrecht, das Baurecht, das Bo-<br />
denschutzrecht und das Gefahrstoff- und Immissionsschutzrecht.<br />
Mit dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/ AbfG) wurde die rechtliche Grund-<br />
lage für den Einstieg in die Kreislaufwirtschaft geschaffen, insbesondere auch mit dem<br />
Ziel der Reduzierung des Verbrauchs an natürlichen Rohstoffen und damit der Ressour-<br />
censchonung.<br />
Neben dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz mit seinen Rechtsverordnungen (z.B.<br />
die Deponieverwertungsverordnung - DepVerwV) sind weitere einschlägige Rechtsvor-<br />
schriften und Regelungen zu beachten, insbesondere das Bundes-Bodenschutzgesetz<br />
(z.B. bei Aushubarbeiten und dem Verdacht auf Verunreinigungen), das Bundes-<br />
Immissionsschutzgesetz (z.B. bei der Genehmigung von Behandlungsanlagen für Bau-<br />
reststoffe) und die Regelwerke zur Verwertung von mineralischen Abfällen (z.B. die<br />
Merkblätter der Länderarbeitsgemeinschaft Abfall / LAGA zur Verwertung von minerali-<br />
schen Reststoffen und Abfällen; www.laga-online.de). Zukünftig wird insbesondere die<br />
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