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Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

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2.3 Regenwasserbewirtschaftung<br />

2.3.1 Bedeutung für die Umwelt<br />

Bewahrung des örtlichen Wasserhaushalts<br />

Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 2 Potenziale<br />

Für nachhaltige siedlungswasserwirtschaftliche Konzepte besteht das vorrangige Umwelt-<br />

schutzziel darin, den natürlichen örtlichen Wasserhaushalt zu erhalten bzw. so weit wie<br />

möglich zu schonen. Der örtliche Wasserhaushalt wird wesentlich bestimmt durch die<br />

Aufnahme des Niederschlagswassers im Boden und die Verdunstung über die Oberfläche.<br />

Eingriffe in den örtlichen Wasserkreislauf sollten so gering wie möglich ausfallen und un-<br />

vermeidbare Eingriffe sollten durch dezentrale, semizentrale und zentrale Maßnahmen<br />

ausgeglichen werden. Die ökologisch orientierte Bewirtschaftung des Niederschlagswas-<br />

sers hat hierfür entscheidende Bedeutung.<br />

Elemente der Regenwasserbewirtschaftung<br />

In einem nachhaltigen System der Regenwasserbewirtschaftung sollte mit einer Vielzahl<br />

einzelner aufeinander abgestimmter Maßnahmen erreicht werden,<br />

• das Regenwasser so lange wie möglich zurückzuhalten, damit es verdunsten und<br />

versickern kann,<br />

• das Regenwasser zu nutzen, um die Trinkwasserressourcen zu schonen,<br />

• das Regenwasser, falls notwendig, nur stark verzögert und gedrosselt aus besie-<br />

delten Flächen abzuleiten, damit die nachfolgende Kanalisation entlastet wird,<br />

• das Regenwasser als Gestaltungs- und Erlebniselement zu zeigen und<br />

• mindestens gleichwertige oder höhere Sicherheits- und Komfortansprüche wie<br />

klassische Systeme der Niederschlagswasserableitung zu erfüllen.<br />

Elemente zur Bewirtschaftung von Regenwasser sind<br />

• die Nutzung von Regenwasser (s. 2.2.4),<br />

• die wasserdurchlässige Herstellung von Flächen, die für ihre Nutzung befestigt<br />

werden müssen,<br />

• der Einsatz von Gründächern,<br />

• die gezielte Versickerung von Regenwasser sowie<br />

• die Rückhaltung, Verdunstung und naturnahe Ableitung von Regenwasser.<br />

(vgl. Sieker et al. 2006)<br />

2.3.2 Versiegelung vermeiden<br />

Unter Bodenversiegelung wird das teilweise oder vollständige Abdichten von Böden durch<br />

Beläge von Verkehrs- und Freiflächen verstanden. Je nach Art der Befestigung wird die<br />

Aufnahme von Wasser in den Boden, aber auch alle anderen Austauschvorgänge zwi-<br />

schen Boden und Atmosphäre stark reduziert bis ganz unterbunden.<br />

Im Jahr 2006 wurden etwa 13 Prozent der Fläche der Bundesrepublik für Siedlung und<br />

Verkehr genutzt. Hiervon sind etwa 43 bis 50 Prozent versiegelt. Dies entspricht einer<br />

versiegelten Fläche von etwa 25.000 Quadratkilometern. Die versiegelte Fläche nimmt<br />

täglich um etwa 95 Hektar zu (Stat. Bundesamt 2009).<br />

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