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Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

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• Kundenservice.<br />

(BDEW 2010)<br />

Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 1 Grundlagen<br />

Dabei geht es nicht in erster Linie um den dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg, sondern<br />

um den Ausgleich zwischen ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Faktoren<br />

im strategischen Management, die für das langfristige Bestehen und den dauerhaften<br />

Erfolg eines Unternehmens ebenso bedeutsam sein können. Verantwortung für die Gesellschaft<br />

und Berücksichtigung von Rechten und Interessen künftiger Generationen im<br />

Sinne einer nachhaltigen Entwicklung beinhaltet auch die langfristige Ausrichtung an gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen, die für das Umfeld von Unternehmen bedeutsam sein<br />

können, wie z.B. dem demografischen Wandel und der Chancengleichheit von Männern<br />

und Frauen. Durch Benchmarking können für die Nachhaltigkeit des Unternehmens dazu<br />

konkret anzustrebende Zielsetzungen in Form definierter Benchmarks vorgegeben werden<br />

(Anteil Frauen in der Führungsebene, Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf, Nachwuchsförderung, Regelungen für ältere Arbeitnehmer, Stellung der Arbeitnehmervertretung<br />

im Unternehmen etc.).<br />

In der Immobilienwirtschaft sind bei Eigennutzern wie bestandhaltenden Vermietern Investitionsentscheidungen<br />

per se auf langfristige Werthaltung, Nachfrage und Wirtschaftlichkeit,<br />

mithin auf Nachhaltigkeit angelegt. Dauerhaftigkeit der Konstruktion, Anpassbarkeit<br />

an künftige Änderungen sowie ein geringer Wartungs- und Instandhaltungsaufwand<br />

gehören dabei ebenso zum Kalkül wie die Ausrichtung an langfristigen sozialen und<br />

wirtschaftlichen Entwicklungen als Determinanten des Immobilienmarktes.<br />

Jedoch auch für – kurzfristig agierende - Finanzinvestoren in der Immobilienwirtschaft<br />

kann der Ausweis von Nachhaltigkeit relevant sein, wenn es den Marktwert von Gebäuden<br />

erhöht. Hier zeigen die Bemühungen um die Zertifizierung nachhaltiger Gebäude<br />

Wirkung. Die internationale Wahrnehmung der Labels von LEED und BREEAM und ebenso<br />

die Bemühungen in Deutschland von DGNB und BMVBS haben Nachhaltigkeit zunehmend<br />

zu einem Qualitätsmerkmal der Immobilienwirtschaft gemacht, das nicht nur ein besseres<br />

Image verspricht, sondern auch bessere Vermietbarkeit und höhere Renditen erwarten<br />

lässt. Damit kommen Nachhaltigkeitszertifikate als Benchmarks für eine komplexe<br />

Qualitätsbewertung von Immobilien ins Spiel. Benchmarks für nachhaltige Gebäude können<br />

auch z.B. „DGNB Gold“ oder „LEED Platin“ sein. So versteht sich auch LEED selbst als<br />

“national anerkannte Benchmark für Entwurf, Errichtung und die Bewirtschaftung von<br />

ausgewiesen nachhaltigen Gebäuden (high-performance green buildings)“<br />

(www.usgbc.org).<br />

1.4.2 Benchmarks in der Immobilienwirtschaft<br />

Kosten der nachhaltigen Herstellung und Erneuerung von Gebäuden<br />

Wesentliche Basis der Investitionsentscheidungen für den Neubau oder den Erwerb einer<br />

Immobilie sind Baukosten bzw. Verkaufspreise. Um diese einordnen zu können, dienen<br />

als Vergleichswerte, bzw. Benchmarks Erfahrungswerte aus eigener Geschäftstätigkeit<br />

oder aus allgemein zugänglichen Quellen, wie z.B. den Berichten von Gutachterausschüssen.<br />

Für Neubauten können aus früheren Preisbildungen (Ausschreibung und Vergabe)<br />

gewonnene Erfahrungswerte herangezogen werden. Aggregierte Zahlen größerer Mengen<br />

abgerechneter bzw. datenmäßig erfasster Gebäude haben dabei den statistischen Vorteil,<br />

dass Besonderheiten einzelner Gebäude sich in der größeren Menge ausgleichen. Dies ist<br />

z.B. der Fall bei dem Baukosteninformationssystem BKI der Architektenkammern (BKI<br />

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