01.03.2013 Aufrufe

Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 2 Potenziale<br />

Betongranulat als Zuschlagsstoff zur Betonherstellung eignet sich sehr gut als Substitut<br />

für Primärrohstoffe. In den Nachbarländern, beispielsweise der Schweiz, wird bereits seit<br />

einigen Jahren konsequent auf die Verwendung von ressourcenschonendem Betonrecyc-<br />

ling bei der Errichtung von öffentlichen Bauwerken gesetzt (s. Keßler 2011).<br />

Im Hinblick auf den zulässigen Beimischungsanteil an rezykliertem Gesteinsmaterial im<br />

Beton spielt das Anteilverhältnis von Beton und Ziegel die entscheidende Rolle. Je höher<br />

der Anteil an Ziegelbestandteilen im RC-Granulat ist, desto geringer ist der maximale<br />

Anteil, der als Gesteinskörnung im Beton durch RC-Material ersetzt werden kann. Dem-<br />

zufolge lässt sich bei der hochwertigen Verwertung das größte Potenzial ausschöpfen,<br />

wenn ausreichend RC-Betonmaterial zur Verfügung steht.<br />

Nach einer Abschätzung des Umweltbundesamtes ergibt sich für Deutschland für das Jahr<br />

2020 eine mögliche Steigerung des Ressourcenschonungspotenzials um ca. 30% gegen-<br />

über der derzeitigen Bemischungspraxis (s. Umweltbundesamt 2010).<br />

Verfügbarkeit von Recyclingmaterial<br />

Mittelfristig wird sich in einigen Regionen in Deutschland auf Grund demografischer Ent-<br />

wicklungen ein Überschuss und gleichzeitig in anderen Regionen ein Mangel an hochwer-<br />

tigem RC-Material einstellen. Wirtschaftlich lassen sich RC-Materialien jedoch nur in<br />

räumlich relativ begrenztem Umfeld einsetzen (s. Umweltbundesamt 2010). Vor diesem<br />

Hintergrund darf zur optimalen Ausschöpfung des Ressourcenschonungspotenzials keine<br />

Fokussierung auf den ausschließlichen hochwertigen Einsatz erfolgen. Regionale Randbe-<br />

dingungen müssen bereits im Vorfeld von Verwertungsstrategien berücksichtigt werden.<br />

Endlagerung in Deponien nur für eine Restkategorie an Müll<br />

Die Beseitigung von Bauabfällen, z.B. durch die Deponierung, ist auf das unumgängliche<br />

Maß zu beschränken, insbesondere die Beseitigung von verwertbaren Bauabfällen in ei-<br />

nem rohstoffknappen Land wie Deutschland. Das begrenzt zur Verfügung stehende De-<br />

ponievolumen ist zu schonen.<br />

Weiternutzbarkeit von Produkten<br />

Alle Produkte sind nach Möglichkeit so zu konzipieren, dass sie in anderer Form weiter-<br />

genutzt werden können. Produkte sollten am Ende ihres Lebenszyklus nicht mühsam ent-<br />

sorgt, aufbereitet oder verbrannt werden, sondern so konzipiert sein, dass sie sich nach<br />

dem Prinzip „cradle to cradle“ / „von der Wiege zur Wiege“ (s. Braungart/McDonough<br />

2002) mühelos in anderer Form weiterverwenden lassen.<br />

Hochwertige Verwertung<br />

Wo die Abfallminderungspotenziale ausgeschöpft sind, muss insbesondere durch die Art<br />

der Erfassung oder der Aufbereitung die Möglichkeit geschaffen werden, eine möglichst<br />

hochwertige Verwertung im Hinblick auf Qualität und Quantität zu erzielen.<br />

116

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!