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Nachhaltiges Bauen - Hessen-Umwelttech

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1.2 Zertifizierung der Nachhaltigkeit<br />

Studie nachhaltiges <strong>Bauen</strong> / Teil 1 Grundlagen<br />

Gütesiegel zur Förderung der Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft<br />

<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Bauen</strong> berührt in den Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales eine<br />

Vielfalt von Aspekten, die alle zusammen die Nachhaltigkeit eines Gebäudes ausmachen.<br />

Welche einzelnen Aspekte in welchem Umfang dazu beitragen, dass ein Gebäude insge-<br />

samt als nachhaltig gelten kann, und welche Bedeutung sie dabei haben, kann nicht nach<br />

wissenschaftlichen Kriterien allein bestimmt werden; Bewertung und Gewichtung der Kri-<br />

terien sind ohne Bezug zu Werthaltungen bzw. Wertesystemen nicht möglich. Letztlich<br />

sperrt sich auch die Unterschiedlichkeit der vielen Aspekte einer einheitlichen, zusam-<br />

menfassenden Bewertung eines Gebäudes in Bezug auf seine Nachhaltigkeit. Wie sollen<br />

gesellschaftlicher Nutzen, Klimaschutz und Rentabilität auf einen Nenner gebracht wer-<br />

den? Schon das Zusammenführen unterschiedlicher ökologischer Kriterien in Ökobilanzen<br />

ist im Grunde nur unter pragmatischen, handlungsorientierten Gesichtspunkten gerecht-<br />

fertigt, sie in eine numerische Rangfolge zu bringen ist auf naturwissenschaftlicher<br />

Grundlage nicht möglich (s.o. Ökobilanzierung, vergleichende Bewertung). Genau dies ist<br />

aber das Grundprinzip der Zertifizierung.<br />

Dass gleichwohl der Versuch unternommen wird, die Nachhaltigkeit von Gebäuden an-<br />

hand definierter Kriterien zu bewerten und zu zertifizieren, geschieht in der nachvollzieh-<br />

baren Absicht, <strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Bauen</strong> nicht in der Unverbindlichkeit bloßer Absichtserklä-<br />

rungen zu belassen. Dazu müssen die beim nachhaltigen <strong>Bauen</strong> in den drei Dimensionen<br />

der Nachhaltigkeit angestrebten Ziele verbindlich und eindeutig definiert werden. Weiter-<br />

hin muss nachprüfbar sein, wieweit die gesteckten Ziele auch erreicht wurden. Wie bei<br />

der Energieeffizienz, die sich anhand des Energieverbrauchs leicht in Zahlen darstellen<br />

lässt, müssen auch die übrigen Aspekte des nachhaltigen <strong>Bauen</strong>s quantifizierbar sein,<br />

damit sie untereinander vergleichbar sind. Schließlich muss das Ergebnis – möglichst<br />

plakativ – auch vermittelbar sein. Eine zusammenfassende Bewertung der unterschiedli-<br />

chen Anforderungen in den Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales ist daher<br />

wünschenswert, um der Komplexität der Bewertung von Nachhaltigkeit Rechnung zu tra-<br />

gen. Ziele und Bewertungen ergeben sich aber nicht allein aus fachlicher Sicht gewisser-<br />

maßen von selbst, sondern sie können nur in einem fachlichen Diskurs unter Beteiligung<br />

breiter interessierter Kreise von Wissenschaft und Wirtschaft gefunden und im Konsens<br />

vereinbart werden.<br />

Die energetische Effizienz als herausragendes Kriterium für den Nachhaltigkeitsstandard<br />

stellt sicher, dass zertifizierte Gebäude vor dem Hintergrund steigender Energiepreise<br />

auch künftig wirtschaftlich genutzt werden können. Mit steigenden Preisen ist auch bei<br />

Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie bei der Beseitigung von bei der<br />

Errichtung von Gebäuden anfallenden Baurestmassen und von Bauschutt bei Abbruchmaßnahmen<br />

zu rechnen. Bei nachhaltigen Gebäuden verbinden sich entsprechend wirtschaftliche<br />

Effizienz und langfristiger Werterhalt. Sie bieten Zukunftssicherheit in Bezug<br />

auf rechtliche Anforderungen zum Schutz der Umwelt wie der Nutzer, die in der Vergangenheit<br />

als Reaktion auf die veränderten globalen Bedingungen wie auch auf das gestiegene<br />

Bewusstsein für gesunde Lebens- und Arbeitsbedingungen kontinuierlich angezogen<br />

wurden. In ökonomischer Hinsicht können vor allem niedrige und langfristig überschaubare<br />

Betriebs- und Unterhaltskosten überzeugen, insbesondere Bauherren, die für den<br />

Eigenbedarf investieren. Je nach den spezifischen, auch regionalen und lokalen Marktverhältnissen<br />

können sich Mehrkosten bei Planung und Bau oft schon innerhalb weniger Jahre<br />

amortisieren.<br />

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