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Masterarbeit Hörverstehen - Bifie

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77). Jede Frage zum Item 51 richtet sich deshalb nach einer bestimmten Art des Verstehens und<br />

damit auch nach den jeweiligen Hörzielen. Die Frage bestimmt die Verstehensebene, die in<br />

den Deskriptoren verdeutlicht ist. Welche Ebene sollte durch die Fragen angesprochen<br />

werden? 52 Diese Ebenen verkörpern die Verstehenstiefe, vom reinen Wiedererkennen<br />

einzelner Begriffe bis zum Schlussfolgern und Interpretieren einzelner Textstellen. (Paschke,<br />

2000a, S. 80f)<br />

Nach diesen Verstehensebenen ergeben sich Hörziele (vgl. Kap. 2.2.1.3), die durch die<br />

Fragen zu den Items ausgedrückt werden. Da, wie schon mehrmals genannt, <strong>Hörverstehen</strong> als<br />

rezeptive Fähigkeit nicht direkt beobachtet werden kann, ist es sehr schwierig, objektive und<br />

valide Aufgaben zur Kompetenzmessung zu entwickeln. Wichtig ist deshalb, festzulegen,<br />

welche Verstehensebene mit der Aufgabe angesprochen werden soll und welche Tiefe das<br />

<strong>Hörverstehen</strong> und damit das Textverstehen eingehen sollten. Paschke (2000a, S. 80f) gibt zu<br />

bedenken, dass die Objektivität abnimmt, je tiefer die Ebene ist. Am besten lassen sich die<br />

Ebene 1 bis 3, nach Solmecke (vgl. Kap. 2.2.1.3 und Abb. 26), objektiv messen, aber das<br />

würde die <strong>Hörverstehen</strong>skompetenz unzureichend abdecken. Es ist daher unerlässlich, „dass<br />

<strong>Hörverstehen</strong>saufgaben so gestaltet werden, dass sie neben reinem Faktenwissen bzw.<br />

Textinformationswissen auch implizite Informationen berücksichtigen, die Schlussfolgerungen<br />

durch den Hörer erfordern“ (Buse, 2008, S. 13).<br />

Bei der Erstellung von Aufgaben ist demzufolge der Grundsatz anzuwenden, dass bei<br />

den HV-Tests die Hörziele und Verstehensebenen genau definiert sein müssen und die Fragen<br />

so gestellt werden, dass nur eine Deutung möglich ist (Grotjahn, 2005).<br />

Anhand von Beispielitems aus unserer Testung wird nun der Versuch unternommen, die<br />

Verstehensebenen zu veranschaulichen, diese kurz zu beschreiben und den Deskriptoren von<br />

Deutsch, 8. Schulstufe, zuzuordnen. Damit sollte deutlich gemacht werden, wie wichtig die<br />

Formulierung der Frage ist, damit das Hörziel, das durch die Deskriptoren bestimmt wird,<br />

erreicht werden kann.<br />

51 Terminologie hier: Ein Item besteht aus der jeweiligen Fragestellung und dem Antwortformat.<br />

52 Verstehensebenen siehe Kapitel 2.2.1.1.<br />

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