Masterarbeit Hörverstehen - Bifie

Faktor 3: Erfahrungen in der Kindheit
Man kann davon ausgehen, dass Schüler, die in ihrer Kindheit viel erzählt oder vorgelesen
bekommen haben, mehr Interesse zum Hören im Unterricht aufbringen.
Erstellt man aus den 2 Items (0 und 1) die Skala „Faktor 3 Kindheit“ (Minimum 2,
Maximum 8, Median 3; je weniger, desto besser die Erfahrungen und Einstellungen), so erhält
man folgendes Gesamtergebnis:
37% erzielten die besten Werte (2), 38% sehr gute Werte (3, 4).
Nur 2 Schüler (= 1%) haben die schlechtesten Werte > 7 angegeben.
Die Erfahrung in der Kindheit steht in Zusammenhang mit den Leistungsgruppen (s.s.),
Schüler aus höheren Leistungsgruppen haben mehr Hörerfahrungen in der Kindheit gemacht
und die Variable korreliert auch mit dem Migrationshintergrund der Schüler (s.s.).
(2) Vorwissen der Schüler aus dem Unterricht
Einfluss auf das Umgehen mit der Testsituation und damit auch auf die Testleistung kann das
Vorwissen der Schüler haben, das sie im Unterricht im Testjahr erlangten. Das wird in den
sechs ordinalskalierten Items der Frage 22 untersucht. Diese Items weisen ein vierstufiges
Antwortformat auf (1 = in jeder Stunde, 2 = in den meisten Stunden, 3 = in einigen Stunden,
4 = nie oder fast nie). Die Analyse ergab folgendes Ergebnis:
82% der befragten Schüler erklärten, dass der Lehrer/die Lehrerin nie oder fast nie
Höraufgaben mit anschließenden Fragen im Unterricht verwendeten - nur 2% gaben
an, dass solche Aufgaben in jeder oder in den meisten Stunden gegeben würden. Bei
dieser Frage gibt es einen signifikant negativen Unterschied der Gruppe der Schüler
mit Migrationshintergrund.
Ähnlich war das Ergebnis bei der Frage 22b (Der Lehrer/die Lehrerin spielt uns ein
Hörstück zu einem bestimmten Thema vor). Hier äußerten auch 81% der Schüler, dass
dies nie oder fast nie im Unterricht geschieht, 16% in einigen Stunden, immerhin 3%
in jeder Stunde oder in den meisten Stunden.
Etwas besser war das Ergebnis beim Thema Vorlesen eines Textes mit anschließender
Beantwortung von Fragen. Hier gaben 49% der Schüler an, dass das nie oder fast nie
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