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Masterarbeit Hörverstehen - Bifie

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Hörtexte, Originaltexte) und damit verbunden die Erstellung valider Höraufgaben. Dabei ist<br />

es wichtig, die Zielgruppe zu berücksichtigen, deren Alter, deren Interesse und deren<br />

Vorwissen. (vgl. Paschke, 2000a, S. 63)<br />

Der Einfluss des Textes auf die kognitiven Leistungen bei einem HV-Test ist<br />

unbestritten. Die Frage, ob nur authentische Texte bei diesen Tests verwendet werden sollen,<br />

darüber wird in der Literatur ausgiebig diskutiert. Einig sind sich die Autoren, dass „die im<br />

Test eingesetzten Hörtexte wesentliche, textsortenspezifische Merkmale von authentischen<br />

Hörtexten aufweisen und damit repräsentativ für reale Sprachsituationen sein“ sollen (Buse,<br />

2008, S. 13).<br />

Befürworter der Authentizität plädieren dafür, nur originale Texte zu verwenden, sie<br />

nicht zu kürzen oder zu vereinfachen:<br />

H[ör]T[exte] sollen nicht vereinfacht, sondern inhaltlich und sprachlich komplex,<br />

voll emotionaler Färbung und natürlicher Sprechgeschwindigkeit sein. Gegen die<br />

bewusste Konstruktion von Texten (nach welchen Gesichtspunkten auch immer)<br />

spricht auch die Tatsache, dass es sich bei großen Teilen des sprachlichen Wissens<br />

um unbewusstes Wissen handelt, das daher in konstruierte Texte nicht bewusst<br />

einfließen kann. (Wildmann/Fritz, 1996, zit. n. Paschke, 2000a, S. 63)<br />

Andere Autoren hingegen geben an, dass das Hauptkriterium nicht ist, authentische oder<br />

nachgestellte (an imitation of real life) Hörtexte zu verwenden, sondern darauf zu achten, dass<br />

alle verwendeten Texte der real gesprochenen Sprache entsprechen und ihre Merkmale<br />

aufweisen.“[…] hierzu gehören besondere syntaktische, lexikalische und phonologische<br />

Phänomene spontaner Äußerungen wie z.B. Ellipsen, Zögern, Satzabbrüche,<br />

Selbstkorrekturen, Füllwörter, Akzent, Melodie, etc.“ (Buse, 2008, S. 14).<br />

Die Gefahr bei adaptierten oder selbst produzierten Texten ist, dass sie künstlich wirken<br />

können und Hörgewohnheiten schaffen können, „die sich beim späteren Umgang mit<br />

authentischem Sprachmaterial […] als hinderlich erweisen können“ (Solmecke, 1991b, S.<br />

288, zit. n. Paschke, 2000a, S. 64) und auch das Übertragen auf die Deskriptoren erschweren<br />

könnten (vgl. Paschke, 2000a, S. 63f).<br />

Für die Erstellung von HV-Tests sieht auch Buck (2001, S. 87) dieselben Probleme bei<br />

nicht authentischen Texten. Durch die spontan gesprochene Sprache mit ihren<br />

Wiederholungen, Pausen, Geräuschen, Abbrüchen, usw. wird es für die Itementwickler<br />

schwierig, Items zu erstellen: „The first concerns the fact that speakers need to speak<br />

spontaneously to produce realistic spoken language, but test-developers need to control what<br />

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