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Masterarbeit Hörverstehen - Bifie

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Diese Art der Präsentation hat etliche Befürworter, impliziert sie den zweiten wichtigen<br />

Aspekt zur möglichen Erhöhung der <strong>Hörverstehen</strong>sleistung: die Vorentlastung oder Lenkung.<br />

Unter Vorentlastung versteht man das Lesen der Aufgaben vor dem Hören der<br />

Hörbeispiele oder in den Instruktionen wird das Thema des Hörtextes bekannt gegeben,<br />

Schlüsselwörter erklärt oder Bilder gezeigt, sogenannte Advanced Organizer (Eriksson &<br />

Waibel, 2010, S. 73; Krelle & Spiegel, 2009). Paschke (2000a, S. 77) versteht unter<br />

Vorentlastung die Kontextualisierung des Hörenden und die Vermittlung des Hörziels oder<br />

der Verstehensabsicht (vgl. Abb. 26, Verstehensebenen).<br />

Dazu gibt Solmecke (1996, zit. n. Paschke, 2000a, S. 77) ein Beispiel, wie diese<br />

Vorentlastung aussehen könnte:<br />

Eine weitere Konkretisierung der Situation und die Schaffung einer zielgerichteten<br />

Verstehensabsicht kann erreicht werden, indem man den Lernenden durch die<br />

Aufgabenstellung eine Rolle zuweist. Sie erwarten z.B. einen Onkel aus Basel.<br />

Stehen sie am richtigen Bahnsteig? Oder sie wollen nach München fahren. Ist das der<br />

richtige Zug?<br />

HarmoS setzte die Lenkung in Form von Bildern oder einführendem Text ein, aber die<br />

Schüler konnten die Aufgaben erst nach dem Hören lesen (Eriksson & Waibel, 2010, S. 73).<br />

Diese Vorentlastung oder Lenkung wurde empirisch schon mehrmals untersucht. Es<br />

gibt aber keine eindeutigen Ergebnisse. Nach einer Untersuchung von Sherman (1995, in<br />

Grotjahn, 2005, S. 131) hat die einmalige Präsentation und die vorher gelesene Aufgabe<br />

sowohl einen positiven als auch einen negativen Einfluss auf die <strong>Hörverstehen</strong>sleistung. Auf<br />

der einen Seite werden die Aufmerksamkeit und das Interesse des Schülers auf bestimmte<br />

Informationen gelenkt und er weiß, was ihn erwartet und worauf er achten muss. Die negative<br />

andere Seite der Vorentlastung sieht Sherman darin, dass die Vorentlastung auch zu einer<br />

Informationsüberlastung führen kann. Er nennt das eine „flachere Verarbeitung des Textes“<br />

(Sherman, 1995, zit. n. Grotjahn, 2000, S. 17).<br />

Die Konzentration auf das Hören des Gesamttextes und die gleichzeitige Konzentration<br />

auf die Fragen kann für einige Schüler zu schwierig sein. Ebenso kann eine Vorinformation<br />

die Gefahr bergen, dass ein großes Desinteresse an einem bestimmten Thema bei bestimmten<br />

Schülern herrscht und eine Barriere gegen die Fragen aufgebaut werden. Ein Schüler möchte<br />

vielleicht nicht in eine ganz bestimmte Rolle schlüpfen. Da erscheint das reine Abfragen ohne<br />

vorherige Lenkung als zielführender. (Paschke, 2000a, S. 78) Auch Glaboniat (1998) meint,<br />

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