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Masterarbeit Hörverstehen - Bifie

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Vorstellungen sowohl innerhalb der gleichen Altersgruppe als auch in Bezug auf ältere<br />

Schüler und Erwachsene (Buse, 2008, S. 6). Ihr „Weltwissen“ ist verschieden und es kann<br />

daher nicht bei allen Schülern das gleiche Ergebnis beim <strong>Hörverstehen</strong> vorausgesetzt werden.<br />

Allerdings sollten Schüler im Laufe der Zeit lernen, wie sie die gehörten Informationen<br />

bestmöglich aufnehmen, interpretieren, reflektieren, speichern und sich dann langfristig<br />

merken können. Sie sollten hören lernen und vor allem auch horchen lernen, um auf leisere<br />

Töne achten zu können (Gadamer, 2006, S. 56f). Dies ist deswegen so wichtig, weil Schüler<br />

sehr viel von ihrer Unterrichtszeit hörend verbringen und sehr oft vorausgesetzt wird, dass<br />

Kinder sowieso zuhören können. Und dieses Zuhören wird dann gleichgesetzt mit dem<br />

Verstehen des Gehörten.<br />

In den folgenden Abschnitten soll näher auf die einzelnen Fähigkeiten und<br />

Kompetenzen eingegangen werden. Es wird erläutert, wie kognitive Prozesse im Rahmen des<br />

<strong>Hörverstehen</strong>s ablaufen.<br />

2.2.1.1 Der Verstehensprozess<br />

Das Verstehen einer Nachricht, also den Sinn einer ausgesendeten verbalen oder nonverbalen<br />

Information zu erfassen, geht über die rein akustische Wahrnehmung, die auditorische<br />

Verarbeitung des Gehörten im Hörzentrum und dessen sprachliche Dekodierung hinaus.<br />

„Schüler/innen können die wesentlichen Informationen gesprochener Texte verstehen“, heißt<br />

es in den Bildungsstandards Deutsch für die 8. Schulstufe - die Schüler sollen also die<br />

komplexe Kompetenz des „<strong>Hörverstehen</strong>s“ im Laufe der acht Pflichtschuljahre erworben<br />

haben. Das österreichische Wörterbuch Schulausgabe (Back, 2001) beschreibt Verstehen als<br />

Sache, wo man sich auskennt, was man begreift oder auch „dass man einen Redner gut hören<br />

(verstehen)“ kann. Wir „verstehen“ jemanden, wenn es uns gelingt, als Folge der<br />

Kommunikation eine erwünschte Handlung zu setzen, absichtsvoll bzw. zielgerichtet zu<br />

handeln.<br />

Wahrgenommenes wird nicht 1:1 so aufgenommen „wie es wirklich ist, sondern in<br />

Verbindung mit schon vorhandenen Informationen, Erfahrungen und den sich hieraus<br />

ergebenden Erwartungen“ (Butkhuzi, 2008, S. 11). Das bedeutet also, dass Gehörtes aber<br />

auch ein Text immer verschieden interpretiert werden können, je nach Hörer bzw. Leser, je<br />

nachdem, wie oft man etwas hört oder liest und je nachdem, welches Weltwissen oder<br />

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