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Masterarbeit Hörverstehen - Bifie

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Textes zu lösen sind“. Bis es zur Lösung der Aufgaben kommt, muss der Schüler den Inhalt<br />

des Hörtextes speichern und abrufbereit halten. Zudem ist zu berücksichtigen, dass Gehörtes<br />

wesentlich kürzer bearbeitet und gespeichert werden kann als Visuelles 35 (Grotjahn, 2000, S.<br />

6).<br />

Hier an dieser Stelle schließt auch der Einfluss der Informationsverarbeitungsfähigkeit<br />

des Schülers auf seine <strong>Hörverstehen</strong>sleistung an (die stark mit allgemeiner Intelligenz<br />

zusammenhängt). Wie muss eine Aufgabe aussehen, damit sie der<br />

Informationsverarbeitungsfähigkeit der einzelnen Schüler gerecht wird? Die<br />

Informationsverarbeitung, das Speichern und Wiederabrufen des Gehörten ist ein<br />

individueller kognitiver Vorgang und dieser komplexe Vorgang beeinflusst die Leistung beim<br />

<strong>Hörverstehen</strong>. „Beim Zuhören kann mehr verstanden als behalten werden. Was tatsächlich<br />

memoriert wird, hängt von der Belastung und Belastbarkeit des Arbeitsspeichers unseres<br />

Gedächtnisses ab. Das gilt vor allem für Inhalte, mit denen wir nicht recht vertraut sind“<br />

(Timm, n.d.).<br />

Um die Auswirkungen der unterschiedlichen Informationsverarbeitungsprozesse auf die<br />

Testleistung niedrig zu halten, sollten „Items mit einem hohen Anteil an geforderter<br />

Erinnerungsleistung möglichst früh präsentiert werden, um die Effekte unterschiedlicher<br />

Arbeitsspeicherkapazitäten möglichst gering zu halten“ (Granzer, Köller & Bremerich-Vos,<br />

2009, S. 363). 36<br />

Bei der Informationsverarbeitung werden aber nicht nur Laute wahrgenommen,<br />

decodiert und verarbeitet, sondern es kommt auch zu einem Zusammenspiel zwischen dem<br />

Gehörten und dem sogenannten Vorwissen oder Weltwissen, das jeder einzelne Schüler der<br />

Zielgruppe mitbringt. „Nur Informationen, die an ein mehr oder weniger grob gewebtes Netz<br />

von Vorwissen, Erwartungen, Erfahrungen, eigenen Fragen etc. angeknüpft werden können,<br />

bleiben in diesem Netz hängen bzw. werden überhaupt gehört“ (Behrens, 2010, S. 44).<br />

Beim Hören ruft jeder Mensch sein Wissen ab und verbindet es mit dem Gehörten.<br />

Jedes Mal, wenn eine Person etwas hört, wird das eigene Wissen aktiviert, durchforstet und<br />

dasjenige abgerufen, was mit dem Gehörten in Zusammenhang gebracht werden kann. Dieses<br />

Wissen, das jedem Menschen eigen ist, wird „Weltwissen“ genannt. Im Wörterbuch wird<br />

Weltwissen folgendermaßen definiert: „Weltwissen beschreibt allgemeines außersprachliches<br />

35<br />

Vgl. Kapitel 2.2.2.4.<br />

36<br />

Die Bearbeitung dieses wichtigen Anteiles an der <strong>Hörverstehen</strong>sleistung wurde in den Kapiteln 2.2.1.2 und 2.2.1.4<br />

beschrieben.<br />

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