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Masterarbeit Hörverstehen - Bifie

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2.2 <strong>Hörverstehen</strong> – Psycholog. Grundlagen – Kognitive Prozesse<br />

Im letzten Kapitel ging es um die Grundlagen des <strong>Hörverstehen</strong>s. Es wurden die Begriffe<br />

„<strong>Hörverstehen</strong>skompetenz“, „Hören“, „Zuhören“ und „<strong>Hörverstehen</strong>“ genauer definiert und<br />

wir haben versucht, einen eigenen Zugang zur Unterscheidung des Zuhörens und<br />

<strong>Hörverstehen</strong>s zu finden.<br />

Da das „<strong>Hörverstehen</strong>“ nicht nur aus dem Hören besteht, sondern auch aus dem<br />

Verstehen, wird dies in den folgenden Kapiteln genauer betrachtet. Wie passiert der<br />

Verstehensprozess, wie ist daran die Leistung des Gedächtnisses beteiligt und welche<br />

Erkenntnisse bringen das Wissen um die Redundanz, Inferenz und Antizipation?<br />

Abschließend soll noch eine Abgrenzung der einzelnen Kompetenzen vorgenommen werden<br />

(vgl. Kapitel 2.2.2).<br />

2.2.1 Das <strong>Hörverstehen</strong> – der kognitive Prozess<br />

Die Grundlage für das <strong>Hörverstehen</strong> ist das erfolgreiche Hören und Zuhören. Man braucht,<br />

um überhaupt verstehen zu können, eine „gründliche und systematische Verarbeitung und<br />

Wahrnehmung der Informationen“ (Günther, 2008, S. 74). Damit man Sprache überhaupt hört<br />

und zusätzlich das Gehörte auch versteht, benötigt man verschiedene kognitive Fähigkeiten<br />

(Kurzzeitgedächtnis, Langzeitgedächtnis, Verstehen, Speichern, Behalten) und spezielle<br />

Kompetenzen (Hörziele, Hörstile, Inferenz, Antizipation, Redundanz). Man braucht gewisse<br />

kognitive Muster, um „Umweltreize“ (Butkhuzi, 2008, S.9) einordnen und jederzeit abrufen<br />

zu können. Hagen (2006, S. 55) benennt diese Vorgänge als „Hörmuster“ und definiert sie als<br />

„Kenntnis der Strukturen und Formen“.<br />

Jeder Hörer versteht aber etwas anderes, denn er verarbeitet gesammelte Informationen<br />

auf dem Hintergrund seines jeweiligen Weltwissens und mit seinem eigenen<br />

„Informationsverarbeitungssystem“ (siehe auch Kapitel 2.1.2.2, 2.2.1.4 und 3.3). Da das<br />

Wissen bei jedem anders abgespeichert ist, erzielt jeder Mensch unterschiedliche<br />

„Verarbeitungs- und Lernergebnisse“ (Butkhuzi, 2008, S. 10). Jeder neue Hörimpuls<br />

interagiert mit dem schon gespeicherten Wissen und wird so in Abhängigkeit von der<br />

persönlichen Kultur, Sprache, Weltwissen interpretiert.<br />

Wenn Kinder in die Schule kommen, bringen sie einen unterschiedlichen<br />

Erfahrungshorizont mit. Sie unterscheiden sich in ihren Kenntnissen, Erfahrungen und<br />

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