Masterarbeit Hörverstehen - Bifie
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ist im österreichischen Lehrplan und in den Standards von Zuhören und Sprechen in einem die<br />
Rede.<br />
In den letzten Jahren beschäftigte sich die lern- und unterrichtsbezogene Forschung vermehrt<br />
mit den Unterschieden zwischen Hören - Zuhören - <strong>Hörverstehen</strong> in der Muttersprache<br />
Deutsch (vgl. Kap. 2.1.2). Aufgrund dieser genannten Tatsachen ist es nicht verwunderlich,<br />
dass die Entwicklung von HV-Tests viele neue Fragen aufwirft, die in anderen<br />
Sprachbereichen schon gut untersucht sind: Fragen nach der Auswahl geeigneter Hörtexte,<br />
nach validen <strong>Hörverstehen</strong>saufgaben, Fragen zur Abgrenzung von <strong>Hörverstehen</strong> zu anderen<br />
Kompetenzen, nach dem Einfluss des Weltwissens (Vorwissens) auf das Verstehen und<br />
Fragen nach den Rahmenbedingungen bei der Testdurchführung sowie Fragen zum Setzen<br />
von Niveaus im HV („Standard Setting“).<br />
Bisherige Erfahrungen zeigen, dass es nur wenige Hörtests gibt und diese sind meist<br />
nicht für eine gezielte Leistungsmessung der <strong>Hörverstehen</strong>skompetenz im Sinne der<br />
Bildungsstandards einsetzbar (Belgrad, Eriksson, Papst-Weinschenk & Vogt, 2008, S. 22f).<br />
Das Ziel ist ein standardisierter HV-Test, der an allen 8. Schulstufen Österreichs bei der<br />
Überprüfung der Bildungsstandards im Fach Deutsch flächendeckend eingesetzt werden kann<br />
und der brauchbare Messungen der grundlegenden Kompetenz liefert. Dabei beschränkt man<br />
sich vorerst darauf, die Beantwortung von HV-Tests nur in schriftlicher Form zu machen. Die<br />
Durchführbarkeit mündlicher Testformen (also <strong>Hörverstehen</strong>saufgaben mündlich zu<br />
beantworten) ist bei einer so großen Anzahl von Testpersonen nicht möglich: „Hier steht eine<br />
primär schriftbasierte Kompetenz im Fokus, nämlich die Fähigkeit, im flüchtigen Medium des<br />
Mündlichen gegebene Informationen ins Schriftliche zu transferieren und damit dauerhaft zu<br />
machen“ (Becker–Mrotzek, 2008, S. 69).<br />
Die zentrale Frage bleibt also: Wie sollen HV-Tests in diesem Kontext aussehen, die<br />
durch verschiedene Aufgaben die <strong>Hörverstehen</strong>skompetenz erfassen, sich anschließend<br />
quantifizieren lassen und die Interpretation eines Skalenwerts, eines Testwerts erlauben und<br />
was muss dabei alles beachtet werden?<br />
Die theoretischen Ansätze „Discrete Point Approach“, „Integratives Testen“ und<br />
„Kommunikatives Testen“ können als Ausgangspunkt einer validen Messung von<br />
<strong>Hörverstehen</strong>skompetenz gesehen werden. Buck (2001) beschreibt, dass der „Discrete Point<br />
Approach“ davon ausgeht, dass die Teilelemente einer Sprache isoliert getestet werden<br />
können. Die einzelnen Ergebnisse können dann Auskunft über das Sprachwissen geben. Im<br />
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