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Masterarbeit Hörverstehen - Bifie

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denen anschließend die Arbeitsanweisungen gelesen und bearbeitet werden sollen, zum<br />

Tragen kommt und sich Überschneidungen ergeben (vgl. Kap. 2.2.1.2). Hierbei spielt nämlich<br />

die Lesekompetenz eine wichtige Rolle, da die Fragen zum gehörten Text und eventuell die<br />

Antwortmöglichkeiten meist in schriftlicher Form vorliegen. Außerdem hat der Hörer keinen<br />

Einfluss darauf, wie schnell der „Textfluss“ (Grotjahn, 2005, S. 118) ist. Dies bedeutet, dass<br />

überhörte Informationen verloren sind und nicht nachgehört werden können, oder dass es<br />

nicht möglich ist, bei bestimmten Worten oder Absätzen länger zu verweilen, um darüber<br />

nachzudenken und sie einzuordnen; ein ständiges „Sich-Orientieren“ (Imhof, 2004, S. 13) ist<br />

somit nicht machbar.<br />

Leseverstehen unterscheidet sich vom <strong>Hörverstehen</strong> darin, dass der zu lesende Text<br />

gegliedert ist - in Einheiten, Absätzen und Überschriften, während es sich bei Hörtexten um<br />

„kontinuierliche akustische Signale“ handelt (Grotjahn, 2005, S. 119), welche erst einmal in<br />

Einheiten zerlegt werden müssen, damit der Hörer die Bedeutung des Textes erkennt (Imhof,<br />

2004, S. 16). Nold und Rossa (2007, S. 197) erwähnen in diesem Zusammenhang, dass man<br />

sich beim Hören eines Textes vorher keinen groben Überblick über den Text verschaffen kann<br />

und es besteht auch nicht die Möglichkeit zu entscheiden, wie man mit dem Text vorgehen<br />

möchte, da er ja nicht vorliegt (beim Lesen ist man meist versucht, sich mit dem<br />

überfliegenden Lesen einen ersten Eindruck zu verschaffen bzw. kann man auswählen, ob<br />

man den Text überfliegend oder intensiv lesen möchte).<br />

Betrachtet man die Arbeitsweise des Lese- und <strong>Hörverstehen</strong>s auf der Ebene des<br />

Arbeitsgedächtnisses näher (vgl. Kap. 2.2.1.2), so erkennt man, dass beim Zuhören die<br />

„Verarbeitung der Information“ (Imhof, 2004, S. 18f) in einer einzigen Arbeitseinheit<br />

(Selektion der Reize, Schemata aktivieren und interpretieren, konkurrierende oder<br />

interferierende Reize ausschalten, ständiges Wiederholen der aktuellen Information) zu<br />

erfolgen hat, da das Zuhören, wie oben schon erwähnt, zeitlich begrenzt ist. Laut Imhof<br />

(2003, S. 29) ist es relativ leicht beim Lesen, „fehlende, falsche oder unleserliche Buchstaben<br />

richtig zu ersetzen und den Sinn des Textes trotz der Fehler zu entschlüsseln“.<br />

Des Weiteren können Umgebungsgeräusche und die Raumakustik das Hören und<br />

Verstehen massiv beeinflussen, was eine ständige „Separation und Organisation“ (Imhof,<br />

2004, S. 14) notwendig macht. Der Rezipient muss somit immer die für ihn relevanten<br />

Sprachlaute aus der Geräuschkulisse heraushören. Dies spielt beim Lesen wiederum nur eine<br />

kleine Rolle, da man beim Text immer wieder von vorne anfangen oder genauer nachlesen<br />

bzw. verweilen kann.<br />

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