Masterarbeit Hörverstehen - Bifie
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Die Schwierigkeit dieses Formates liegt wahrscheinlich darin, das Kriterium des gleichen<br />
Kontextwissens aller getesteten Schüler zu erfüllen.<br />
3.4.5.4 Halboffene und Offene Item-Formate<br />
Da ganz offene Formate in Kompetenztestungen nur in einem geringen Ausmaß vorkommen,<br />
werden hier halboffene und offene Formate zusammengefasst. Beide gehören zu den<br />
produktiven Formaten, d.h. der Schüler muss selbst etwas produzieren und kann sich nicht auf<br />
vorgegebene Antwortmöglichkeiten verlassen.<br />
In Kompetenztestungen setzt man meist halboffene Formen ein, häufig verlangt man<br />
stichwortartige Antworten vom Schüler. Offene Formen, bei denen der Schüler das Gehörte<br />
mit eigenen Worten zusammenfassen muss – z.B. in Form eines Aufsatzes – werden ganz<br />
selten bei Testungen verwendet, da sie eine längere Bearbeitungszeit benötigen, die meist<br />
nicht zur Verfügung steht und vor allem eine „sehr aufwendige und weniger objektive und<br />
reliable Codierung mit sich“ bringt (Granzer, Böhme & Köller, 2008, S. 21).<br />
Nach Granzer, Böhme und Köller (2008, S. 22) sollten offene Fragen nur dort<br />
eingesetzt werden, „wo Multiple-Choice-Items keine zufriedenstellende Messung gestatten“,<br />
also „nicht zur Überprüfung der Informationsentnahme oder zur Abtestung von<br />
Wissensbeständen, sondern vorrangig zur Testung komplexerer Anforderungen“.<br />
Offene Formate verlangen vom Entwickler, vom Probanden und vom Auswerter einen<br />
hohen Einsatz und trotzdem ist die Aufgabe nicht immer objektiv auszuwerten: „Offene<br />
Fragen sind durch ihre mangelnde Objektivität in der Auswertung grundsätzlich nicht<br />
überregional oder landesweit einzusetzen“ (Weeren, 1992, S. 59).<br />
Um trotzdem objektive auswertbare Antworten zu erhalten, hilft man sich damit, dass<br />
die Beantwortung durch konkrete Fragen oder vorgegebene Angaben zum Inhalt stärker<br />
gelenkt werden. Der Nachteil ist, dass der Schüler in seiner Antwort eingeschränkt wird und<br />
die gewünschte Verstehensebene nur schwer erreicht wird.<br />
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