Masterarbeit Hörverstehen - Bifie
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Hörtextes zielen. Spezialisiertes Weltwissen kann die <strong>Hörverstehen</strong>sleistung stark<br />
beeinflussen. Um diesen Einfluss überschaubar zu halten, muss laut Behrens (2010, S. 44) bei<br />
der Erstellung von Leistungstests streng beachtet werden, dass<br />
die verwendeten Texte nicht größeren Schülergruppen ohnehin bekannt sind (z.B. weil<br />
sie Gegenstand verbreiteter Lehrwerke sind),<br />
die angesprochenen Themen nicht systematisch bestimmte Gruppen bevorzugen oder<br />
benachteiligen […],<br />
die verwendeten Aufgaben keine Bereiche abdecken, die der Lebenswelt der<br />
untersuchten Gruppe vollkommen fremd sind oder vermutlich durchweg [sic!]<br />
Abwehr hervorrufen.<br />
Nach der Problematik zur Abgrenzung der <strong>Hörverstehen</strong>skompetenz stellen wir nun die HV-<br />
Aufgabe, die diese Kriterien berücksichtigen sollte, in den Mittelpunkt der Ausführungen.<br />
3.4 Die <strong>Hörverstehen</strong>saufgabe im Zentrum des HV-Tests<br />
Für alle Tests, die im Zuge der Überprüfung der <strong>Hörverstehen</strong>skompetenz eingesetzt werden,<br />
gilt, dass die <strong>Hörverstehen</strong>saufgabe den Mittelpunkt der Messung darstellt. Über die<br />
speziellen HV-Aufgaben wird die Kompetenz (das Konstrukt) gemessen.<br />
Am Beginn dieses Kapitels steht ein kurzer Exkurs zu den Anforderungen an eine<br />
Aufgabe. Granzer, Böhme & Köller (2008, S. 19) verweisen auf Anforderungen für<br />
Aufgaben, indem sie als Grundprinzip konstatieren: „Alle Einfälle für Aufgaben, die Auswahl<br />
von Lesetexten, die Einbeziehung von Abbildungen, sowie Vorschläge einer bestimmten<br />
Testgliederung müssen daher immer vor dem Hintergrund bewertet werden, ob sie dazu<br />
beitragen, dass das Item die intendierte Kompetenz misst.“ (Granzer, Böhme & Köller, 2008,<br />
S. 19)<br />
Die anfangs beschriebenen Kompetenzbereiche/Deskriptoren müssen also immer im<br />
Mittelpunkt der Entwicklung bleiben und bilden die Drehscheibe für die Aufgabenerstellung.<br />
Lienert, Raatz und Lienert-Raatz (1998, S. 32) stellen Anforderungen an eine gute Aufgabe:<br />
a) Die Aufgabe als inhaltliche Ganzheit soll einen wesentlichen Aspekt des<br />
untersuchten Persönlichkeitsmerkmals betreffen.<br />
b) Jede Aufgabe soll von jeder anderen inhaltlich unabhängig sein. Die Lösung<br />
einer bestimmten Aufgabe darf keinen Hinweis für die Lösung irgendeiner<br />
anderen enthalten und schon gar nicht deren Lösung bedingen.<br />
c) Jede Aufgabe soll speziell, konkret und wirklichkeitsnah (ökologisch)<br />
gestaltet sein, nicht hingegen allgemein, abstrakt und wirklichkeitsfern.<br />
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